Eigentlich war ich fest überzeugt, dass ich euch Hoolgaascht Gin aus Schwäbisch Hall bereits vorgestellt habe. Aber da dem nicht so ist, gibt es heute einen Bericht über den Dark Gin.
Hintergrund und Geschichte
Marco Hage beschäftigt sich schon lange mit Spirituosen und vor allem mit Gin. Und er hat sich einen unverwechselbaren Markennamen ausgesucht. Der “Hoolgaascht” war mir bisher kein Begriff, die Einwohner von Schwäbisch Hall werden ihren guten Geist aber sicherlich kennen!
Es gibt inzwischen eine ganze Reihe an unterschiedlichen Hoolgaascht-Sorten, beginnend mit einem Dry Gin. Auf dessen Botanicals (Wacholder, Koriander, Zitronen- und Orangenschalen, Anis, Muskat, Kümmel, Zimt, Lakritze, Angelikawurzel, Zitronenmelisse, Paradieskörner, Ingwer, Holunderblüte, Kardamom, Kubebenpfeffer, Iriswurzel, Zitronengras und Bohnenkraut) basiert auch der Dark Gin, dessen schwarze Farbe durch Aktivkohle kommt. Die Aktivkohle an sich ist geschmacksneutral, also nur für den Farbeffekt zuständig.

Nosing, Tasting und Gin Tonic
Im Nosing fällt mir eine Einschätzung noch schwer, so richtig kann ich hier nichts herausriechen. Also probieren! Eigentlich sollte die Aktivkohle den Geschmack nicht beeinflussen. Aber offenbar beeinflusst mein Auge meine Geschmacksnerven und ich empfinde den Gin pur irgendwie als mineralisch-erdig. Also nochmal mit geschlossenen Augen. Nun ist da eine kräftige Lakritznote, was meinen Geschmack ja leider immer nicht so trifft. Also kein Gin, den ich pur trinken werde.
Im Gin Tonic bringt Thomas Henry deutliche Zitrusaromen nach vorne. Fever Tree Mediterranean hingegen sorgt für einen angenehm milden Drink, in dem zwar nichts so richtig hervorsticht, aber dafür die Gesamtkomposition für mich einfach stimmt.
Übrigens wird der Gin auch mit Tonic Water nur minimal heller und bleibt somit ein Hingucker im Glas!
Fazit: Hoolgaascht Dark Gin
Optisch fällt Hoolgaascht Dark Gin auf jeden Fall durch seine schwarze Farbe auf. Für mich persönlich ist er kein Gin für den puren Genuss, aber im Gin Tonic konnte er mich dann doch auch geschmacklich überzeugen!
Unbezahlte Werbung, Produkt selbst erworben.
Marco Hage meint
Liebe Dani,
vielen Dank für dein ausführliches Review! Du hast in der Tat einen sehr außergewöhnlichen Gin rausgesucht. Ich hab ihn während Corona kreiert, da ich diese Farbgebung passend zu dieser schwierigen Zeit fand.
Die Farbe Schwarz nimmt in der Psychologie einen ganz besonderen Stellenwert ein. Manche assoziieren Tod, Trauer, Angst und Leid damit manch andere finden sie sogar erotisch oder werden neugierig und sind fasziniert über das Intransparente. Ich wollte den Gin nicht einfach nur färben und fertig, sondern man sollte auch die Farbe schmecken. Da erinnerte ich mich plötzlich an “Bärendreck” aus meiner Kindheit heraus – oder zu hochdeutsch Lakritze. Durch eine 14-tägige Mazeration der Süßholzwurzel im Gin hatte ich nun schwarzen Geschmack gewonnen, der wohlwissend die Käuferschaft auch spaltet. Entweder man liebt es oder man hasst es.
Angesichts der Tatsache, dass Du zu der Nicht-Liebhaber Fraktion gehörst, bin ich absolut happy mit deiner objektiven und “relativ” guten Bewertung.
Ich bin sehr gespannt auf weitere Reviews meiner Gins von Dir…
Liebe Grüße
Marco
Daniela meint
Hi Marco,
danke für die Story zum Gin und dein Feedback!
Ja, Lakritze ist so eine Sache – ich sollte es inzwischen besser wissen und von Gins damit einfach die Finger lassen 😉
LG, Dani