Heute stelle ich euch mal wieder einen französischen Gin vor: Le Gin de Christian Drouin. Mir kommt es oft so vor, als würden aus Frankreich immer sehr spezielle Gins kommen. Entweder sie sind großartig oder furchtbar (in meiner Zeit als Buchrezensentin ging mir das mit französischen AutorInnen übrigens auch meistens so).
Hintergrund
Grundsätzlich sind die Drouins in der Herstellung von Calvados zuhause. Dies sollte man sich bewusst machen, bevor man zu ihrem Gin greift. Wer etwas gegen Apfelschnaps hat, braucht mit diesem Gin gar nicht erst anzufangen. Immerhin besteht er aus 30 verschiedenen Apfelsorten – und 8 weiteren Botanicals, aber Apfel ist hier natürlich schon dominant. Wer einen klassischen Gin erwartet, sollte also besser ebenfalls die Finger davon lassen. Die weiteren Botanicals sind Wacholder, Ingwer, Vanille, Zitrone, Kardamom, Zimt, Mandeln und Rosen.
Nosting, Tasting pur und Gin Tonic
Ich bin keine Schnapstrinkerin (jetzt kommt mir nicht mit Spitzfindigkeiten, dass Gin ja auch nur ein Wacholderschnaps ist!) und so habe ich sowohl beim ersten Riechen als auch beim ersten Schluck des Le Gin ziemlich das Gesicht verzogen. Nein, das ist nicht mein Geschmack, zu viel Obst und vor allem eine zu starke alkoholische Note. Apfelschnaps halt. Den Wacholder kann ich nur schmecken, weil ich weiß, dass er da sein muss. Zitrus würde ich vielleicht noch erraten, aber die anderen Botanicals kommen bei mir nicht an. Ich hätte es besser wissen müssen, ich mag auch keinen Calvados, bei mir hört es bei Cidre auf.
Eigentlich kann ich mir den Le Gin de Christian Drouin nur schwer in einem Gin Tonic vorstellen. Aber ich will es natürlich probieren. Wie immer, zuerst mit Fever Tree Indian Tonic. Deutlich besser als pur, gut trinkbar. Aber nichts, was ich mir häufiger einschenken würde. Auf Empfehlung probiere ich es noch mit 1724 Tonic Water. Aus meiner Erfahrung kann dieses Tonic wirklich einiges retten und aus fast jedem Gin einen annehmbaren Gin Tonic machen. So auch hier. Das Bitter-Herbe des Gins wird zurückgedrängt und steht nun dezenter im Hintergrund. Dennoch bleibt ein leicht bitterer Geschmack im Abgang.
Fazit
Insgesamt kann mich der Le Gin de Christian Drouin leider nicht überzeugen. Pur überhaupt nicht, als Gin Tonic geht er zwar, begeistert mich aber auch nicht gerade.
Variante
Seit kurzem gibt es eine zweite Variante auf dem Markt: Le Gin de Christian Drouin Carmina. Dieser enthält verschiedene Früchte wie Himbeere, Johannisbeere, Zitrone, Orange sowie Vanille und Holunderblüte. Das klingt für mich ziemlich vielversprechend und so werde ich dem Hersteller eine zweite Chance geben! Bericht folgt dann demnächst…
Laura-Katharina meint
Hallo Dani, hast du mittlerweile den Carmina probiert? LG
Laura
Daniela meint
Ich komm zu nix – muss aber auch gestehen, dass der nach meiner Verkostung des normalen Le Gin nicht so weit oben auf der Prioritätenliste stand…
Laura-Katharina meint
Versteh ich in dem Kontext 😉
Fand die Beschreibung der Botanicals bloß sehr ansprechend:)