Zurzeit gibt es so viele Themen, über die ich hier schreiben möchte. Da ich aber nicht jeden Tag einen neuen Gin verkosten kann, gibt es heute wieder eine Buchrezension: “111 Gins, die man getrunken haben muss” von Jens Dreisbach. Das Buch ist gerade im Emons Verlag erschienen.
Aufbau und Inhalt
Auf der Suche nach dem Gin des Lebens... die kurze Einleitung umfasst gerade mal eine Seite, dann geht es auch direkt los mit dem Inhaltsverzeichnis. Anschließend werden die 111 Gins vorgestellt – und ein Tschin. Jedem Gin ist eine Doppelseite gewidmet, links Fakten zur Geschichte und zum Inhalt des jeweiligen Gins, rechts ein Bild, oben jeweils mit einer kleinen Textleiste, in der die Botanicals aufgezählt werden. Die Bilder sind immer recht ähnlich aufgebaut, die jeweilige Flasche vor einem neutralen Hintergrund, manchmal auch mit einem schönen Glas Gin Tonic oder mit Botanicals. Ich finde sie schön gemacht und mir gefällt, dass sie sich doch auch immer ein bisschen unterscheiden, das lockert das Buch für mich optisch auf. Fotograf Tobias Fassbinder hat die Präsentation der Gins gut umgesetzt.
Die 111 Gins werden alphabetisch aufgeführt, vom 5 Continents Hamburg Dry Gin bis hin zum Xoriguer Mahón Gin. Der Schweizer Tschin kommt als Zugabe und Nummer 112 dazu.
Den Abschluss bilden eine Doppelseite “Botanicals – kurz und knapp” sowie eine kurze Vorstellung der gängigsten Tonic Water Marken.
Fazit
Grundsätzlich gefällt mir das Buch sehr gut.
Die optische Aufmachung ist gelungen und wirkt hochwertig.
Auch die Kurzbeschreibungen bieten das richtige Maß an ersten Informationen über den jeweiligen Gin.
In der Kurzbeschreibung des Fever Tree Tonic Waters am Ende wird erwähnt, dass alle vorgestellten Gins hiermit getestet wurden. Das heißt also, die Gin-Vorstellungen sind nicht völlig theoretisch, dennoch klingen sie großteils doch wie Werbetexte und weniger wie neutrale Verkostungsnotizen. Es ergäbe ja auch keinen Sinn, in einem Buch mit dem Titel “111 Gins, die man getrunken haben muss” etwas Negatives über einen der vorgestellten Gins zu schreiben. Inwieweit der eigenen Geschmack mit den hier präsentierten Lobeshymnen übereinstimmt, müssen Gin-LiebhaberInnen dann selbst herausfinden.
Die Auswahl ist auf jeden Fall interessant. Gins aus allen möglichen Ländern werden präsentiert, darunter einige deutsche, aber eben nicht nur. Viele Gins hatte ich erwartet, die großen Namen sind natürlich enthalten. Von einigen anderen habe ich aber auch noch nie gehört, wie zum Beispiel vom Black Fox Oaked Gin aus der kanadischen Provinz Saskatchewan oder The Clumsies Old Tom Gin aus Griechenland.
Das führt mich dann auch zu einer kleinen Kritik am Buch. Ich hätte mir gewünscht, dass im Vor- oder Nachwort ein paar Sätze dazu stehen, wie die Auswahl getroffen wurde. Warum genau diese 111 Gins präsentiert werden, lässt das Buch nämlich offen.
Trotzdem: ein schönes Buch für Gin-EinsteigerInnen, aber auch für Fortgeschrittene!
Taschenbuch, 238 Seiten
Emons Verlag
ISBN 9783740805715
16,95 Euro
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