Rezension des Monats Oktober
Vor ein paar Wochen hatte ich die Idee, dass ihr Leser*innen jeden Monat einen Gin vorschlagen durft, den ich dann in der Rezension des Monats verkosten und beschreiben werde.
Für Oktober kamen folgende Vorschläge von euch (hier auf dem Blog, auf facebook und instagram): Goldwinner London Dry Gin, Juniper Jack London Dry Fin, Monkey 47 Distillers Cut 2012, Schönbuch Gin, Tenu Gin, Unknown Lands Gin.
Distillers Cuts und andere Sondereditionen hatte ich ausgeschlossen. Von den anderen Vorschlägen habe ich nur drei in den Regalen. Daher habe ich unter diesen ausgelost und werde euch im Oktober nun den Tenu Gin aus Finnland vorstellen.
Hintergrund und Geschichte
Der Tenu Gin kommt aus der finnischen Taiga. Die Homepage ist nicht besonders aussagekräftig. Er wird dort von Mönchen hergestellt, die auch die seltenen, wilden Wald-Botanicals sammeln. Gebrannt wird er in der Valamo Monastery Distillery (deren Homepage allerdings nur auf finnisch verfügbar ist).
Auch über die Botanicals ist offiziell nichts bekannt, auf verschiedenen Seiten werden wilde Kräuter, Wurzeln, Blüten und Beeren genannt. Daher auch sein Beiname The Spirit of the Forest.
Nosing, Tasting und Gin Tonic
Im Nosing kommt der Tenu Gin sehr klar und frisch rüber. Es sind aber nicht die klassischen Zitrusnoten wie in vielen anderen Gins. Der erste Schluck pur weist für mich neben Wacholder eine dezente Schärfe auf. Nicht alkoholisch unangehen, eher in Richtung Ingwer. Im weiteren Verlauf habe ich tatsächlich ein irgendwie “waldiges” Geschmackserlebnis, ohne dass ich mich hier auf bestimmte Botanicals festlegen könnte.
Im Gin Tonic mit Fever Tree Indian Tonic Water schmecke ich auch durch das Tonic hindurch die oben bereits erwähnte Schärfe beziehungsweise Würze. Auch meine ich jetzt ein bisschen Koriander zu spüren. Mit dem milderen 1724 Tonic Water fehlen mir noch mehr die Konturen des Gins. Daher starte ich einen weiteren Versuch mit dem Swiss Mountain Spring Classic Tonic Water. Dieses Tonic schätze ich als sehr zurückhaltend schätze und damit passend für Gin Tonic Kombinationen, in denen das Tonic nicht so viel Raum einnehmen soll. Hier schmecke ich nun etwas mehr waldig-beerige Aromen. Aber insgesamt bleibt der Tenu Gin auch in dieser Mischung für mich zu wenig spürbar.
Fazit
Der Tenu Gin punktet zum einen mit seiner geheimnisvollen Herkunft aus der wilden Taiga. Und natürlich ist die Flasche beziehungsweise das Etikett wunderschön und somit ein echter Hingucker.
Mit ca. 40 Euro je 0,5 Liter hat er aber auch seinen Preis. Und für diesen Preis überzeugt er mich nicht. Es ist ein guter Gin mit einer spannenden Komposition, aber letztlich fehlt mir das gewisse Etwas. Insbesondere im Gin Tonic ist er mir einfach nicht präsent genug.
Varianten
Le Bon Tikka ist die fassgereifte Variante des Tenu Gin. Dieser reift 6 Monate in amerikanischen Eichenfässern.
Vorschläge zur Rezension des Monats im November
Jetzt liegt es wieder an euch! Welchen Gin soll ich im November für euch verkosten? Kommentiert eure Vorschläge und Wünsche bis 31. Oktober 2019!
Nochmal kurz die Voraussetzungen: Ich muss den Gin in meinen Regalen habe – oder ich habe spontan Lust, ihn zu kaufen.
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