Im Dezember habe ich ausnahmsweise mal kein besonderes Monatsmotto. Hier wird es also wild durcheinander gehen, je nachdem worauf ich gerade Lust habe. Unter anderem habe ich mir einige Winter- und Weihnachtsgins vorgenommen. Im heutigen Testbericht geht es um den Schönbuch Gin – den kann man das ganze Jahr über trinken!
Hintergrund und Geschichte
Der Naturpark Schönbuch liegt zwischen Tübingen, Reutlingen, Böblingen und Herrenberg. Und, wie ihr vielleicht wisst, bin ich in Tübingen geboren und aufgewachsen. Also war klar, dass ich einen Gin aus Waldenbuch unbedingt haben und probieren muss.
Ziel der Macher ist es, einen hochwertigen, frisch schmeckenden Gin mit Zutaten aus der Region herzustellen. Der Schönbuch Gin enthält Wacholder, Schokominze, Vermut, Angelikawurzel, Zitrone, Ingwer, Koriander sowie 17 weitere Botanicals.
Nosing, Tasting und Gin Tonic
Ich hatte den Schönbuch Gin bereits kurz auf der GinA’Fair in Stuttgart verkostet. Danach war klar, hier muss ich bald detaillierter verkosten. Schokominze hatte ich anscheinend noch nie bewusst als Botanical. Ich war und bin wirklich überrascht, wie schokoladig sie schmeckt! Und das kommt auch sehr deutlich durch, sowohl pur als auch im Gin Tonic!
Im Nosing hatte ich zuerst einmal den Eindruck von Kräutern, etwas Zitrus, irgendwie Wald. Pur wird der Gin durch die Schokonote dann aber richtig interessant, weil einfach anders. Zumindest ich hatte noch nichts in dieser Richtung im Glas. Ansonsten empfinde ich ihn als würzig mit einem Hauch von Zitrusnoten. Eine ganz leichte Schärfe kommt pur allerdings auch durch. Noch nicht unangenehm, aber eben da.
Mein erster Mix-Versuch im Gin Tonic erfolgt wie so oft mit Fever Tree Indian. Sehr schön frisch, etwas herb und eben der auffällige Geschmack der Schokoladenminze. Geographisch angehaucht bleibe ich in Süddeutschland und probiere es mit dem Schwarzwald Sprudel Tonic Water. Diese Mischung empfinde ich als eine Spur milder, aber so groß ist der Unterschied zum ersten Gin Tonic nicht.
Ein Tipp der Macher selbst war noch das Fever Tree Mediterranean. Irgendwie konnte ich mir dieses mild-fruchtige Tonic zur Schokonote nicht so recht vorstellen, aber ich habe es probiert. Und das ist tatsächlich eine sehr feine Kombination! Und da Schoko und Orange ja gut zusammen gehen, habe ich nun noch das Fentimans Valencian Orange Tonic Water (hierzulande leider nicht erhältlich, ich kaufe es in Österreich) versucht. Hier tut sich der Gin nun etwas schwerer, das Tonic dominiert hier mit der Orange ziemlich deutlich. Wenn man das Mischungsverhältnis etwas anpasst, wird es aber wieder interessant.
Fazit
Ich habe den Schönbuch Gin zuerst einmal aus Heimat-Patriotismus gekauft. Süddeutscher Gin ist ja sowieso mein besonderer Fokus und wenn er dann noch aus der Nähe meiner Heimatstadt kommt, wird er quasi blind gekauft. Aber diesen Blindkauf habe ich nicht bereut. Der Gin wartet mit einem für mich neuen und ungewöhnlichen Hauptbotanical auf. Pur ist er dennoch nicht ganz mein Fall, aber da die Schokominze auch im Gin Tonic in verschiedenen Kombinationen deutlich spürbar durchkommt, finde ich den Schönbuch Gin dennoch sehr spannend und empfehlenswert.
Vielen Dank an Schönbuch Gin für die zweite Flasche, die mir unentgeltlich und ohne jegliche Auflagen zur Verfügung gestellt wurde. Der Testbericht gibt meine persönliche, unbeeinflusste Meinung wieder.
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