Vor Weihnachten hatte ich euch bereits den Bratapfel Gin vorgestellt. Nun komme ich endlich dazu, die beiden anderen Gins aus der aus der Berlin Distillery zu verkosten. Heute nehme ich mir den BBQ Dry Gin vor.
Nosing, Tasting und Gin Tonic
Der BBQ Gin aus der Berlin Distillery wartet mit 13 teilweise recht ungewöhnlichen Botanicals auf. Darunter natürlich Wacholder sowie Rosa Pfeffer, Paprika, Koriander, Orangenschale und Kardamom, Zitronenverbene und getrocknete Tomaten. Paprika? Hui, da bin ich ja mal gespannt. Böse Zungen in meinem Umfeld sagen, ich würde grundsätzlich kein Gemüse mit P essen (nur weil ich keine Pilze, Paprika oder Peperoni mag, Prokkoli oder Plumenkohl esse ich sehr wohl!), ob mir dieser Gin dann schmecken kann?
Eine weitere Besonderheit des BBQ Gins ist, dass der Wacholder über Buchenholz geräuchert wurde und somit ein rauchiges, fast speckiges Aroma in den Gin bringen soll.
In der Nase habe ich Zitrusaromen und eine gewisse Schärfe. Pur schmeckt man tatsächlich die Paprika und die Tomate heraus, zumindest bilde ich mir das ein. Ein sehr würziger, leicht scharfer Gin. Ja, man könnte es auch ein bisschen rauchig nennen, speckig wäre mir allerdings nicht als erster Eindruck aufgefallen. Auf jeden Fall spannend und ungewöhnlich. Ich bin noch ein bisschen unschlüssig, ob ich ihn pur mag.
Im Gin Tonic mit Fever Tree Indian ergibt sich eine würzig-scharf-herbe Mischung. Nichts für diejenigen unter uns, die es eher mild und sanft mögen. Aber ich bin durchaus angetan. Etwas abmildern kann man bei Bedarf mit dem Fever Tree Mediterranean. Ich empfinde den Kontrast zwischen Gin und Tonic hier sogar als wirklich gut.
Nachdem ja schon so viel Gemüse im Gin ist, habe ich einen Versuch mit dem Lamb&Watt Cucumber Tonic gewagt. Das schmeckt dann aber nur wie Gurkenwasser mit Alkohol. Wenn man es mag, nicht schlecht, aber mit jedem beliebigen Gin möglich. Zur Ehrenrettung des BBQ Gins muss aber ich sagen, dass ich eigentlich keinen Gin kenne, dem ein Gurken-Tonic wirklich gut tut. Ein weiteres Experiment ist die Mischung mit dem Double Dutch Pomegranate & Basil. Das ist aber meiner Meinung nach zu süß.
Ich kehre nun also zurück zu einem Standard Tonic, nämlich Thomas Henry. Für mich die beste Kombination, die dem Gin und seinen Eigenheiten genug Raum gibt, aber etwas weniger herb als mit Fever Tree Indian.
Fazit
Der BBQ Dry Gin aus der Berlin Distillery ist pur sehr ungewöhnlich und lädt im Gin Tonic zu Experimenten ein. Letztlich empfehle ich aber ein Indian Tonic, in dem der Gin sich bestmöglich entfalten kann.
Vielen Dank an Berlin Distillery für den Gin, der mir unentgeltlich und ohne jegliche Auflagen zur Verfügung gestellt wurde. Der Testbericht gibt meine persönliche, unbeeinflusste Meinung wieder.
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