Die Geschichte des Gins begann in Holland. Ich schreibe hier viel zu selten über Gin aus unserem Nachbarland vor, doch heute stelle ich euch den Gin 1689 vor.
Hintergrund und Geschichte
1689 wurde Wilhelm III. von Oranien neben seinem Amt als Statthalter der Niederlande auch König von England, Schottland und Irland. Er brachte den Gin beziehungsweise Genever mit auf die Insel und bald wurde dieses Getränk auf der Insel sehr beliebt. Somit ist die Namensgebung schnell erklärt. Der Gin 1689 basiert auf einem Originalrezept aus dieser Zeit, welches die beiden niederländischen Macher in den Archiven der British Library in London gefunden haben. Es enthält Wacholder, Quitte, Apfel, Zitronen- und Orangenschale, Muskatnuss, Anis und Nelken. Die Originalzusammensetzung konnte trotz langer Recherchen nicht herausgefunden werden, da die Mengenangaben mit einem Code verschlüsselt waren. Aber mit Herman Jansen, einem der besten Destillateure der Niederlande, hat man einen kompetenten Partner für die Neuinterpretation gefunden.
Die leuchtend-blaue Flasche ist einerseits schlicht gehalten, andererseits allein durch ihre auffällige Farbe ein schöner Blickfang im Regal. Das Originalrezept ist hinten auf die Flasche gedruckt – vielleicht entschlüsselt es ja doch noch jemand?
Nosing, Tasting und Gin Tonic
In der Nase dominieren für mich zuerst einmal die Zitrusaromen. Wacholder und eine leichte fruchtige Note kann ich ebenfalls riechen.
Pur kommt dann mein “Problem-Botanical”, der Anis, zum Tragen. Glücklicherweise nicht allzu stark, aber dennoch deutlich zu erschmecken. Die leichten fruchtigen Aromen sind wohl Apfel und Quitte, Wacholder ist auch ganz klar dabei und natürlich die Zitrusnoten. Insgesamt empfinde ich den Gin pur als kräftig und würzig.
Im Gin Tonic mit Fever Tree Indian ergibt sich erwartungsgemäß ein schöner, recht klassischer Drink. Authentic Dutch Gin mit Double Dutch Tonic ergibt sicher eine schöne Mischung, dachte ich mir. Das Double Dutch Cranberry ist recht süß-fruchtig, aber der 1689 Gin kontert das gut. Mit diesem Mix ist man natürlich weit weg von klassisch, aber mir schmeckt die Kombination. Im dritten Versuch gehe ich also zurück zu einem Indian Tonic und versuche es mit Thomas Henry. Hier sind für mich nun wieder die Zitrusaromen im Vordergrund. Gut zu trinken, aber eher unspektakulär.
Fazit
Der 1689 Gin ist ein schöner klassischer Gin aus den Niederlanden, mit einer runden Geschichte dahinter. Er bietet trotz seiner überschaubaren Anzahl an Botanicals ein interessantes Geschmacksspektrum und bietet sich somit für vielfältige Kombinationsmöglichkeiten im Gin Tonic an.
Preislich liegt er mit 30-35 Euro für 0,7 Liter absolut im Rahmen
Variante
Seit kurzem gibt es auch eine Pink Version des 1689 Gin. Sie basiert auf dem Originalrezept und zusätzlich werden Erdbeeren und Himbeeren mit destilliert. Klingt gut für den Sommer!
Vielen Dank an Gin 1689 für den Gin, der mir unentgeltlich und ohne jegliche Auflagen zur Verfügung gestellt wurde. Der Testbericht gibt meine persönliche, unbeeinflusste Meinung wieder.
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