Ich habe festgestellt, dass ich hier relativ selten französischen Gin präsentiere. Sollen wir das mal ändern? Mais oui, bien sûr! Also geht es heute um den Citadelle Gin aus Frankreich!
Hintergrund und Geschichte
Citadelle Gin kommt aus der Region Cognac, im Südwesten Frankreichs. Das Unternehmen Maison Ferrand wurde 1989 gegründet. Das erste Produkt war natürlich Cognac. 1996 folgte dann die Erweiterung um Citadelle Gin. Seitdem wurde die Produktpalette immer weiter ausgebaut. Somit gibt es diesen Gin schon seit mehr als 20 Jahren!
Bei diesem Gin macht man kein Geheimnis aus den Zutaten. Er enthält neben dem selbst angebauten Wacholder folgende Botanicals: Koriander, Iris, Kubebenpfeffer, Mandeln, Kassia, Paradieskörner, Zimt, Orangenschalen, Zitronenschalen, Fenchel, Veilchen, Kardamom, Muskatnuss, Lakritze, Kreuzkümmel, Engelwurz, Bohnenkraut und Sternanis.
Nosing, Tasting und Gin Tonic
Ich habe in letzter Zeit viele ungewöhnliche, neuartige Gins mit ungewöhnlichen, neuartigen Botanicals getestet. Das erste Riechen und der erste Schluck pur erinnern mich an meine Gin-Anfänge, was absolut positiv gemeint ist. Im ersten Moment ein schöner, klassischer Wacholder-Gin, ergänzt um feine Zitrusaromen. Aber da ist noch deutlich mehr, es lohnt sich, dem Gin genauer nachzuschmecken! In der Nase allerdings auch eine leichte Schärfe.
Mit Thomas Henry ergibt sich ein wunderbarer, klassischer Gin Tonic. Kardamom und die Paradieskörner kommen hier für mich schön durch. Lakritze und Anis schmecke ich kaum – und ihr wisst ja, ich mag das nicht, also ist es gut, wenn ich die nicht schmecke!
Beim Fever Tree Indian empfinde ich einen leicht unangenehmen, bitteren Unterton. Obwohl ich dieses Tonic Water sonst eigentlich in fast jeder Kombination empfehle, gefällt es mir hier nicht so gut. Dafür klappt es mit dem Fever Tree Mediterranean umso besser! Der kräftige Gin kommt gut gegen dieses Tonic an und so überzeugt die Mischung!
Man kann es sogar noch weiter treiben und ein richtig fruchtig-süßes Tonic Water wie das Schweppes Premium Mixer Hibiscus ausprobieren. Natürlich ist das dann keine klassische Mischung mehr, aber ich kenne wenige Gins, die sich gegen so ein Tonic Water so gut behaupten können!
Fazit
Der Citadelle Gin ist deutlich älter als meine eigene Gin-Karriere. Umso mehr freue ich mich, dass ich ihn nun entdeckt habe. Ein wunderbarer, klassischer, aber dennoch vielseitiger Gin. Zudem punktet er auch noch mit einem sehr guten Preis. Daher absolute Empfehlung!
Varianten
Regulär erhältlich sind der fassgelagerte Gin Citadelle Réserve sowie der Citadelle Old Tom No Mistake. Außerdem gibt es noch die Citadelle Extrême Reihe, die bisher den Wild Blossom und den Saison of the Witch umfasst. Letzterer war allerdings nur sehr limitiert zu bekommen.
Vielen Dank an Ferrand Deutschland für die Flasche, die mir unentgeltlich und ohne jegliche Auflagen zur Verfügung gestellt wurde. Der Testbericht gibt meine persönliche, unbeeinflusste Meinung wieder.
Carsten meint
Nach dieser Rezension werde ich ihn mir wohl endlich zulegen. Ich habe bisher nur den Old Tom No Mistake getrunken, der pur ein wahrer Genuss ist, so dass ich es noch nicht gewagt habe, ihn mit Tonic zu trinken. Ein All Time Favorit Gin in meiner Sammlung.
Daniela meint
Dann bin ich mal gespannt, was du dazu sagst.
Den Old Tom muss ich noch probieren.