Inge und der Honigbär Gin – was steckt wohl hinter diesem Namen?
Hintergrund und Geschichte
Ich muss zugeben, zuerst wurde ich auf diesen Gin wegen des außergewöhnlichen Namens aufmerksam. Im Sommer 2017 wurde Kletti’s Genussboutique gegründet, zu finden in der Mosbacher Innenstadt. Anfang 2020 entstand dann die eigene Gin-Kollektion Inge und der Honigbär. Den Hintergrund dieses kuriosen Namens erfährt man allerdings nur im kleinen Kreise von Gründer Eric Kletti. Also auf nach Mosbach!
Es handelt sich um London Dry Gins, die jeweils in kleiner Auflage von 120 Flaschen je Batch gebrannt werden. Die detailreiche Aufmachung gefällt mir gut und wirkt auf mich sehr liebevoll gemacht. Jede Edition hat eine ganz eigene, besondere Geschmacksrichtung. Ich konnte mich nur sehr schwer entscheiden, welche ich als erstes probieren möchte. Aber nun rollen wir das Feld von hinten auf und ich beginne mit No. 9. Die Edition No. 9 enthält Tomate, Zitrone, Chili, Kardamom, geräucherten Pfeffer, Estragon und natürlich Wacholder.
Tomate ist ja nun nicht gerade ein typisches Gin Botanical. Ich kenne damit bisher nur den Moletto Gin.
Nosing, Tasting und Gin Tonic
Im Nosing ist der Gin No. 9 sehr würzig mit einer ganz speziellen Note, die ich nicht so richtig greifen kann. Auch pur ist er kräuter-dominiert. Tomate würde ich ohne das Wissen darum eher nicht erraten. Zitrusnoten sind da und eine deutliche Schärfe von der Chili.
Im Gin Tonic mit Thomas Henry ergibt sich eine sehr schöne würzige Mischung. Ich habe für die Optik noch eine Minitomate hinzugegeben. Wenn man deren Geschmack im Gin haben will, muss man sie aber natürlich aufschneiden. Die Zugabe einer Scheibe Zitrone bringt den Gin Tonic für mich noch mehr in Richtung einer ganz normalen Mischung. Ich würde das also eher sein lassen, damit die besonderen Noten des Gins besser zur Geltung kommen. Mit dem Schweppes Dry Tonic treten die kräuterigen Aromen etwas zurück, die Zitrusnoten sind klarer präsent und ich meine hier nun auch die Tomate leicht zu erschmecken. Sehr viel milder, aber auch durchaus ansprechend, wird es mit dem Fever Tree Mediterranean Tonic.
Ich probiere ja gerne auch mal Kombinationen abseits vom Standard aus. Das Double Dutch Bloody Mary Soda ist hierzulande nicht erhältlich, man kann es aber problemlos über die Hersteller-Homepage bestellen. Bei Bloody Mary denkt man natürlich zuerst an Wodka, aber warum nicht mit Gin probieren? Spoiler: weil man damit vom Gin nichts mehr schmeckt. Das mag bei einem geschmacklich neutralen Wodka gut funktionieren. Oder eben mit einem unauffälligen Gin. Aber um einen Gin mit eigenen Geschmacksnoten wie den No. 9 ist es eher schade, da eben nur der Mixer durchschmeckt.
Fazit
Aufgrund der Nennung der Tomate als einer der Hauptzutaten hatte ich eine etwas andere Erwartung. Diese ist geschmacklich hier eher unauffällig eingebunden. Aber abgesehen davon gefällt mir der kräuterig-würzige Gin No. 9 von Inge und der Honigbär ganz ausgezeichnet. Ich freue mich schon auf die anderen Editionen!
Vielen Dank an Klettis Genussboutique für das Produkt, das mir unentgeltlich und ohne jegliche Auflagen zur Verfügung gestellt wurde. Der Testbericht gibt meine persönliche, unbeeinflusste Meinung wieder.
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