Heute geht es wieder einmal in eine Region, die viele spannende Gins hervorbringt: die Eifel! Im Testbericht widme ich mich dem Euelsberger 4 Eifel Gin.
Hintergrund und Geschichte
Seit 2017 gibt es die Euelsberger Brennerei. Es begann damit, dass Claudia und Stephan Thomé die Streuobstwiese, genannt Euelsberg, ihres Urgroßvaters erbten. Was macht man mit so einem Erbe? Man wird Schnapsbrenner! Man zieht von Berlin zurück in ein Dorf mit knapp 100 Einwohner:innen, man baut eine Destille in den ehemaligen Kälberstall des Familien-Hofes. Man bildet sich aus und weiter und beginnt dann damit, Gin zu brennen, da dieser in der Produktion relativ unabhängig von den Jahreszeiten ist. Brände und Geiste folgen dann je nach Ernte. Für den Gin hat sich Stephan ein Aromenlabor zusammengestellt, und weil es so viele spannende Rezepturen und Kombinationen gibt, gab es gleich zum Start drei verschiedenen Euelsberger Gins!
Heute geht es um Nummer 4, den Euelsberger Eifel Gin. Dieser enthält Wacholder, Fichtensprossen und -nadeln, Eichenrinde, Ginster, Mistel, Efeu, Walnussblatt, -schale und kern, Haselnussblatt und -kern, Moos, Buchweizen, Eschenrinde, Apfel, Schlehe und Eberesche. Die Zutaten sind nach Möglichkeit biozertifiziert und aus Fair Trade Bezugsquellen. Ein Teil davon, wie Ginster, Mistel, Apfel, Schlehe und Walnuss, kommt auch tatsächlich direkt vom Euelsberg und wird dort von Hand geerntet und gesammelt.
Die Transparenz und Offenheit bezüglich des Inhaltes ist Absicht. Nachmachen kann man den Gin damit noch lange nicht.
Nosing, Tasting und Gin Tonic
Als Gin-Testerin finde ich beides spannend: wenn ich gar nichts über die Inhaltsstoffe weiß oder wenn alle Zutaten bekannt sind.
Im Nosing ist mein erster Eindruck tatsächlich Wald, Kräuter, Wiese… Pur schmeckt der Gin vielschichtig in ganz viele Richtungen. Nach Fichte, ein bisschen floral, ein bisschen fruchtig, ein bisschen nussig, leicht würzig. Aber alles sehr schön ausbalanciert.
Im Gin Tonic betont Fever Tree Indian die milden und fruchtigen Aromen stärker, die Mischung wird fast ein bisschen süßlich. Ich denke, ich schmecke hier die Schlehe. Mir persönlich ist das ein bisschen zu süß. Also versuche ich es als nächstes mit dem Schweppes Dry Tonic. Ganz anders! Die fruchtige Note ist immer noch da, aber die Kombination ist eher herb und gefällt mir somit deutlich besser. Nochmal anders wird es mit dem Thomas Henry Botanical Tonic. Auch eine milde Mischung, aber nicht ganz so fruchtig.
Fazit
Der Euelsberger 4 Eifel Gin überzeugt mich mit seiner interessanten Kombination aus ganz unterschiedlichen Botanicals, die aber harmonisch miteinander kombiniert sind. Ich bin mir sicher, dieser Gin würde in einer Blindverkostung sehr unterschiedliche und spannende Ergebnisse hervorbringen! Aber auch im Gin Tonic kann man hier ganz verschiedene Richtungen ins Glas bringen. Somit ein sehr abwechslungsreicher Genuss!
Varianten
Wie bereits erwähnt, gibt es auch Euelsberger 1, 2 und 3! Pepper & Lemon, Fifteen Flowers und Plum Oriental stelle ich euch gerne ein anderes Mal vor!
Vielen Dank an Euelsberger für das Produkt, das mir unentgeltlich und ohne jegliche Auflagen zur Verfügung gestellt wurde. Der Testbericht gibt meine persönliche, unbeeinflusste Meinung wieder.
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