Flaschenpost hat das Ende des Simsala Gin angekündigt. Um zu wissen, ob ich mir noch schnell einen Vorrat zulegen sollte, musste ich nun noch schnell meine Flasche öffnen und probieren.
Hintergrund und Geschichte
Kurz vor Weihnachten hatte ich erst eine Edition von Flaschenpost Gin vorgestellt. Viele Informationen findet man sowieso nicht über das Berliner Unternehmen, das seit 2017 in erster Linie durch die Optik der Flaschen und Gins auffällt. Dementsprechend bleibt der allgemeine Teil hier dieses Mal ziemlich kurz.
Der Simsala Gin ist ein sogenannter Farbwechsel-Gin. Er ändert bei Zugabe von Tonic Water seine Farbe von blau zu violett. Diese Gins waren eine zeitlang sehr beliebt. Allerdings ist aktuell nicht klar, ob die asiatische Blüte, die für diesen Farbwechsel verantwortlich ist, überhaupt in Gin verwendet werden darf. Dementsprechend sind diese Varianten bei vielen Herstellern aus dem Sortiment verschwunden. Die Simsala Magic Edition enthält als besondere Botanicals noch Pflaume und Lavendel.

Färbung, Nosing, Tasting und Gin Tonic
Beim Öffnen der dunkelbraunen Apothekerflasche bin ich gespannt, ob mein Gin überhaupt noch blau ist. In den vergangenen Jahren habe ich öfter die Erfahrung gemacht, dass die blaue Färbung mit der Zeit verblasst oder sich verändert, manche Gins sind auch völlig klar geworden. Das ist normal, da es sich bei der blaufärbenden Blüte um ein Naturprodukt handelt, das sich insbesondere bei Licht- und Lufteinwirkung nach und nach zersetzt. Es ist schade, weil dann der Farbwechsel wegfällt, aber eigentlich sollte man sich eher Sorgen machen, wenn ein Gin noch nach Jahren im Regal eine besondere Farbe aufweist, denn dann sind meist wohl eher chemische Farbstoffe im Spiel.
In diesem Fall hat der Gin bei mir nun leider eine eher grünliche Färbung angenommen. Selbst schuld, er stand wirklich einige Jahre bei mir im Regal.
Im Nosing wirkt der Gin im ersten Moment recht scharf und intensiv fruchtig auf mich. Die alkoholische Schärfe verfliegt glücklicherweise, wenn man ihm einen Moment Zeit zum “Atmen” gibt. Der intensive Geruch nach Pflaumen bleibt und zeigt sich dann sogar eher süßlich. Pur setzt sich dieser Eindruck dann fort. Pflaume kommt nicht oft als Botanical im Gin vor und irgendwie finde ich es daher spannend. Aber der Fruchtgeschmack lässt quasi keinen Raum für irgendwelche weiteren Noten. Und die leichte Schärfe ist dann doch noch mit dabei, aber ähnlich wie bei einem normalen Pflaumenschnaps auch.
Im Gin Tonic mit Fever Tree Indian ergibt sich ein angenehm fruchtiger, aber gleichzeitig auch leicht herber Drink. Wer es noch fruchtiger möchte, bekommt mit dem Mistelhain Trend eine Art Wild Berry mit Schuss. Irgendwie auch ganz witzig, auch wenn es mit einem Gin Tonic geschmacklich wenig zu tun hat.
Fazit: Flaschenpost Simsala Gin
Grundsätzlich kann ich nur empfehlen, blaue Farbwechsel-Gins zeitnah zu öffnen und nicht zu lange stehen zu lassen. Man riskiert sonst den Effekt, der doch bei vielen dieser Gins eines der Hauptargumente für den Kauf gewesen sein mag.
Den Simsala Gin von Flaschenpost finde ich aufgrund seines intensiven Pflaumen-Aromas recht interessant, aber doch nicht so sehr, dass ich mir davon einen größeren Vorrat zulegen müsste, wenn nun die Produktion dieser Sorte eingestellt wird.
Eine Nachfolger-Edition ist aber auch schon erhältlich. Diese unterscheidet sich durch einen neuen Farbwechsel – von blau zu grün – und enthält weiterhin die Botanicals Pflaume & Lavendel.
Unbezahlte Werbung, Produkt selbst erworben.
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