Welttag des Buches & Tann’s Gin

Heute breche ich mal kurz aus meinem gewohnten Tasting-Format hier aus und möchte zwei meiner Hobbies in einem Artikel verbinden: Bücher und Gin. Wer meine kurze Vorstellung gelesen hat, weiß, dass ich schon von kleinauf eine Leseratte war und seit vielen Jahren Co-Admin der Plattform Literaturschock.de bin.

Daher möchte ich euch schon heute auf den Welttag des Buches am 23.04.2019 hinweisen und hier ganz besonders auf die Rosenaktion von LChoice.

Valentinstag war gestern!

Rosen am Valentinstag verschenken, das kann ja jeder. Ein Buch und eine Rose am Welttag des Buches verschenken (oder bekommen!), ist aber doch noch viel schöner, oder?

Was steckt hinter dieser Tradition?

Zwei, eigentlich voneinander unabhängige Daten, kommen am 23. April zusammen.

Zum einen ist der 23. April der Namenstag des Heiligen Georg. Der Heilige wird auf Bildern oft im Kampf mit einem Drachen dargestellt. Der Legende nach rettete er eine jungfräuliche Prinzessin aus den Fängen eines Drachen und pflückte ihr anschließend eine rote Rose aus dem Rosenbusch, der an der Stelle wuchs, an der das Drachenblut versiegt war. Seither gilt der Hl. Georg als Beschützer der Liebenden, was in Katalonien seit dem 15. Jahrhundert mit einem großen Fest und vielen roten Rosen gefeiert wird.

Zum anderen ist der 23. April des Todestag zweier großer Schriftsteller, nämlich von Miguel de Cervantes und William Shakespeare. Daher haben Großbritannien und Spanien  jeweils national den 23. April zum Tag des Buches erklärt und die UNESCO hat es aufgegriffen, so dass es seit 1995 den Welttag des Buches gibt.

Durch das zufällige Zusammentreffen der beiden Ereignisse werden nun zu diesem Datum oft Rosen und Bücher verschenkt – ist das nicht eine schöne Idee?

Viele Buchhandlungen verteilen zu diesem Anlass kostenlose Rosen an ihre Buchkäufer – wenn ihr also gerade sowieso unbedingt ein (Gin?)Buch für euch selbst oder jemand anderen kaufen wolltet, geht am 27. April (am Samstag nach dem offiziellen Welttag des Buches, extra shopping-freundlich) in eure Buchhandlung!

Und was hat das jetzt mit Gin zu tun?

Mit Gin hat der Welttag des Buches eigentlich gar nichts zu tun. Aber warum nicht mal auf einem Ginblog auch über etwas anderes schreiben? Und als kleinen Brückenschlag zwischen beiden Themen verkoste ich heute für euch den Tann’s Gin. Der stammt aus Katalonien und neben vielen anderen Botanicals enthält er auch Rosenblüten! Das ist doch eine wunderbare Verbindung meiner beiden Lieblingsthemen, oder nicht?

Hintergrund und Geschichte des Tann’s Gin

Der Tann’s wird in der spanischen Provinz Katalonien von der Destilerias Campeny hergestellt (die auch für den Only Gin verantwortlich zeichnen). Tann’s Gin gibt es bereits seit 1977, allerdings wurde seitdem wohl die Rezeptur geändert, zum konkreten Unterschied habe ich allerdings nichts gefunden. Die heutige Flasche mit den lila Ornamenten lässt mich spontan einen floralen Gin erwarten, die Beschreibungen hingegen sprechen eher von einem würzigen Gin. Der Tann’s enthält 10 Botanicals: Wacholder, Koriander, Gurke, Kardamom, Rosenblüten, Zitronen- und Mandarinenschale, Orangenblüten, Süßholz und Himbeeren werden auf der Herstellerseite genannt.

Nosing, Tasting und Gin Tonic

Hier werde ich mich heute ausnahmsweise relativ kurz fassen. Es gibt Gins um die 20 Euro, die toll schmecken. Der Tann’s gehört nicht dazu. Im Nosing finde ich ihn flach und nichtssagend, allerdings steigt schon hier eine deutliche alkoholische Schärfe in die Nase. Pur setzt sich dieser Eindruck fort. Ein klein bisschen Kräuter, ein klein bisschen Zitrusaromen, etwas Wacholder… aber nichts davon wirklich schön ausgeprägt oder gut wahrnehmbar. Ich musste hier tatsächlich erst nachlesen, in einer richtigen Blindverkostung wäre ich ziemlich ratlos gewesen. Ich habe ihn im Gin Tonic mit Fever Tree Indian und Goldberg Tonic Water probiert. Ersteres fand ich total langweilig und habe noch eine Handvoll Beeren ins Glas geworfen, dann war es ok. Aber der Gin hat einfach kein besonderes Profil und so wird der Drink eher durch das Tonic Water und die Früchte bestimmt. Mit dem Goldberg ist es etwas besser, aber immer noch keine Offenbarung.

Auf weitere Versuche habe ich wenig Lust – aber falls jemand eine Empfehlung hat?

Fazit

Nutzt den Welttag des Buches, um euch ein tolles Gin-Buch zu kaufen (einige Rezensionen kommen hier noch in den nächsten Wochen) und um euch eine Rose schenken zu lassen! D en Tann’s Gin könnt ihr euch dafür sparen!