Wie in meinem letzten Testbericht bereits angekündigt, habe ich den Monat Mai unter das Ländermotto Italien gestellt. Keine Sorge, es wird zwischendurch aber auch der eine oder andere deutsche Gin verkostet! Heute habe ich mir den Luz Gin vom Gardasee ausgesucht – immerhin waren wir erst letzte Woche dort vor Ort!
Hintergrund und Geschichte
Die Destillerie Marzadro ist eigentlich bekannt für ihren Grappa. Aber warum nicht auch einen Gin? Am Luz Gin wurde einige Jahre getüftelt, seit 2018 ist er auf dem Markt. Die Homepage nennt auch gleich die enthaltenen Botanicals: Wacholder, Lorbeer, Olive, Waldmeister, Rosmarin, Salbei, Muskatellersalbei, Minze und Zitrone. Alle 9 Botanicals stammen aus der Region Trentino.
Nosing, Tasting und Gin Tonic
Wie immer, gieße ich erstmal einen schönen Schluck ins Glas, lasse dem Gin ein bisschen Zeit und rieche dann. Im Nosing finde ich den Luz Gin recht unauffällig, eine ganz leichte Zitronennote und dann florale Aromen konnte ich herausriechen. Wenn die oben genannten Botanicals vollständig sind, weiß ich allerdings nicht genau, wo dieser florale Eindruck herkommt. Der erste Schluck pur geht dann mehr in eine kräuterige Richtung. Wacholder kann ich allerdings höchstens erahnen. Trotz seiner 45% ist der Gin total mild und somit auch gut pur zu trinken.
Ich probiere wie immer den ersten Gin Tonic mit Fever Tree Indian Tonic Water. Eine sehr milde, sanfte Mischung. Schmeckt absolut nicht schlecht, aber irgendwie fehlt mir das Besondere. Der Wacholder tritt hier noch mehr in den Hintergrund, eventuell ist es der Waldmeister, der hier mit ordentlich Süße durchkommt? Genauso ging es mir mit dem Thomas Henry Tonic. Nicht schlecht, aber irgendwie ein bisschen langweilig. Ein fruchtiges Tonic wie Mediterranean oder Elderflower kann ich mir mit dem Luz Gin nicht vorstellen. Die App Ginventory empfiehlt übrigens Thomas Henry oder gar ein Ginger Beer. Letzteres passt für mich gar nicht, da es meiner Erfahrung nach gerade milde Gins völlig übertüncht. Da es beim letzten italienischen Gin schon so gut geklappt hat, probiere ich es nun wieder mit dem Tonica Tassoni Superfine. Ebenfalls eine sehr milde Kombination, mir persönlich zu mild. Da bleibt für mich nur noch der Griff zum Schweppes Dry Tonic. Nun ist die Mischung zwar etwas herber, aber die Eigenheiten des Gins gehen für mich zu sehr verloren.
Aktuell bin ich etwas ratlos – mit welchem Tonic trinkt ihr den Luz Gin?
Fazit
Ein milder Gin für laue Sommerabende am See. Die Suche nach dem Perfect Serve gestaltet sich erstaunlich schwierig. Bis ich bessere Tipps bekomme, würde ich daher beim Indian Tonic bleiben.
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