Es ist immer noch Oktober. Das heißt, es geht weiter mit dem Projekt Gin mit O. Im heutigen Testbericht stelle ich euch einen Gin vor, den ich sehr gerne mag: Opihr Oriental Spiced Gin.
Hintergrund und Geschichte
Die Homepage ist ziemlich schick gemacht – aber irgendwie auch etwas unpraktisch. Man geht hier ganz in der Geschichte der alten Gewürzhandelsrouten auf. Wenn man sich etwas Zeit nimmt, kann man hier einiges über die enthaltenen Botanicals erfahren. Kubebenpfeffer aus Indonesien, Kardamom und schwarzer Pfeffer aus Indien, Kreuzkümmel aus der Türkei, Wacholder aus Italien, Koriander aus Marokko, Orange aus Spanien… eine Weltreise für den Gin. Gebrannt wird der Opihr Gin dann in der ältesten Brennerei Englands von G&J Distillers, bekannt natürlich in erster Linie für Greenall’s, aber auch Bloom und Thomas Dakin. Damit ist er übrigens auch ein Gin, der in meine Kategorie Female Distiller zählt. Denn Master Distiller bei G&J ist Joanne Moore.
Nosing, Tasting und Gin Tonic
Der Name des Opihr Oriental Spiced Gin ist Programm. Schon im Nosing kommen verschiedene, würzige Aromen durch. Für mich dominiert eine pfeffrige Note. Dies setzt sich auch pur fort. Hier schmecke ich aber auch Zitrusaromen, eine leichte Ingwer-Schärfe, eine Spur Koriander und Kardamom.
Im Gin Tonic zeigt der Opihr Gin meiner Meinung nach seine wahre Stärke. Er ist mit verschiedensten Tonic Water kombinierbar und so ergeben sich auch höchst unterschiedliche Drinks.
Natürlich kann man ihn ganz “normal” mit einem Indian Tonic trinken. Ich trinke ihn aber auch ganz gerne mal mit einem Gurken-Tonic. Denn ich kenne nur wenige Gins, die den eher süßen Cucumber-Tonics genug Kontra geben können – der Opihr kann es! Mit einem Mediterranean Tonic übertüncht man recht viel vom Gin, aber er schimmert dennoch auch hier noch würzig durch. Trotzdem ist das für mich nicht die ideale Kombination. Der Schweppes Premium Mixer Pink Pepper betont erwartungsgemäß die pfeffrige Seite. Mir persönlich ist das jetzt zu viel Pfeffer, man kann die Mischung aber durch ein bisschen Limette oder Orange gut wieder etwas harmonisieren. Man kann ihn auch mit einem fruchtig-süßen Tonic mischen. Ich habe sogar den Versuch mit dem Lidl Pink Grapefruit gewagt und es war ok. Für mich persönlich immer noch zu süß, aber für Leute, die keinen klassischen Gin Tonic mögen, dabei aber nicht nur Zuckerwasser schmecken wollen, eine Option. Wenn es draußen kalt und ungemütlich ist, ist auch warmer Apfelsaft mit Opihr eine wunderbare Idee.
So könnte ich nun immer weiter machen, denn der Opihr Gin eignet sich einfach wunderbar zum Experimentieren. Aber probiert selbst!
Fazit
Ich mag den Opihr Gin, weil er ungewöhnlich ist und weil man viel mit ihm machen kann. Zudem punktet er mit einem sehr guten Preis-Leistungsverhältnis. Für mich ein spannender Gin, den ich eigentlich immer vorrätig habe. Somit zählt er auch in meine Kategorie All time favourites.
Varianten
In Großbritannien sind seit Herbst 2019 noch drei weitere Varianten erhältlich. Opihr Gin Arabian Edition, Far East Edition und European Edition. Ich hoffe, diese schaffen es auch zu uns. Ich bin absolut neugierig, wie sie sich vom Original unterscheiden und ob sie mit diesem mithalten können.
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