Jedes Jahr im Herbst ist die Aufregung bei Gin-Fans groß: die jährlichen Sondereditionen erscheinen! Letztes Jahr hatte ich einige meiner Gedanken diesbezüglich bereits hier veröffentlicht, daran hat sich nichts Wesentliches geändert. Dieses Jahr schien es mir höchstens noch schlimmer geworden zu sein. Ich kann (oder will) mich dem Hype aber auch nicht entziehen und so habe ich bei vielen Distiller’s Cut und Sondereditionen auch wieder zugeschlagen. Aber ich habe mir fest vorgenommen, diese auch zu öffnen und zu verkosten und dann natürlich auch einen Testbericht zu schreiben. Und so werde ich euch dieses Jahr jedes Adventswochenende so einen limitierten Gin vorstellen. Den Anfang macht am 1. Advent nun Gin Sul mit dem Fogo do Sul.
Hintergrund und Geschichte
Ich möchte hier eigentlich gar nicht viel schreiben, denn Gin Sul widmet dem Fogo do Sul eine ausführliche Unterseite auf der Homepage. Sogar einen Film zum Gin könnt ihr euch dort ansehen. Daher hier nur nochmal ganz kurz die Fakten:
- Sonderedition 2019
- limitiert auf 6.000 Flaschen (mit 9 unterschiedlichen Deckel-Farben)
- Inspiriert von Gewürzen aus Goa
- Botanicals: Chili, Kardamom, Koriander, Kreuzkümmel, Zitronen- und Orangenschalen, Timutpfeffer, Wacholder, Zimt, Ingwer, Mango
- UVP 79,90 Euro
Nosing, Tasting und Gin Tonic
In der Nase macht mir es mir der Fogo do Sul nicht leicht. Da kommen einige Aromen durch, aber ich tue mich schwer, da konkret etwas herauszuriechen, außer einer leicht pfeffrigen Note. Umso überraschender dann der erste Schluck. Pur schmecke ich nämlich erst einmal nur Chili. Da kommt kaum etwas anderes durch, die Chili dominiert. Lustigerweise mag ich Chili im Essen nicht besonders, im Gin hingegen gefällt sie mir gut.
Im Gin Tonic mit Fever Tree Indian Tonic Water bleibt die Mischung sehr spicy. Hier kann ich nun auch die Pfeffernote deutlicher herausschmecken und natürlich die Zitrusaromen. Mit Fever Tree Mediterranean wird es etwas milder, aber erstaunlicherweise empfinde ich den Unterschied als gar nicht so groß. Die scharf-pfeffrige Note schmeckt weiterhin stark durch. Als nächstes probiere ich mal etwas anderes und zwar das Fentimans Valencian Orange Tonic (in Deutschland leider nicht erhältlich). Damit wollte ich die Zitrusaromen des Gins etwas mehr hervorkitzeln, aber auch diese Kombination wird weiter durch Chili und Pfeffer dominiert, wenn auch mit etwas mehr Orange.
Fazit
Der Fogo do Sul schmeckt mir. Er ist außergewöhnlich durch seine starke Chili-Pfeffer-Note, die sowohl pur als auch im Gin Tonic alles dominiert. Wer also an diesen beiden Aromen keinen Gefallen findet, sollte sich das Geld lieber sparen.
Ob einem ansonsten der Fogo do Sul knappe 80 Euro (UVP) wert ist, muss jede*r selbst entscheiden – ich bereue den Kauf nicht und freue mich auf weitere Experimente damit!
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