Und noch ein Messebericht! Letztes Wochenende war ich auf der Finest Spirits in München. Für mich war es das zweite Mal auf dieser Messe nach 2019.
Schwerpunkt Whisky
Der angekündigte Schwerpunkt der Finest Spirits 2020 lag auf Single Malt Whisky. Wenig überraschend dominierte Whisky dann auch das Angebot. Zumindest auf den ersten Blick. Denn natürlich gab es auch anderes zu entdecken! Ich persönlich war aber wieder einmal sehr froh, dass ich mit Whisky nichts anfangen kann, mich hätte die Bandbreite des Angebotes sonst wahrscheinlich völlig überfordert.
Neues und Altbekanntes in Sachen Gin
Wie immer hatte ich mich bereits vorab mit der Ausstellerliste beschäftigt und mir einige Stände vorgenommen, darunter sowohl mir bekannte Hersteller als auch (für mich) neue Gesichter am Markt.
Direkt am Eingang habe ich mich gefreut, endlich Alexander Lorenz, den Ginmacher, persönlich kennenzulernen. Immerhin zieren schon einige seiner Ginmacher-Editionen und der Bavaricus meine Regale. Eine weitere Sonderedition ist nun hinzugekommen, die Bloody Mary mit Tomate und Sellerie.
Danach haben wir uns so ein bisschen über die Messe treiben lassen. Dabei habe ich auch an einigen Ständen Gin entdeckt, die ich gar nicht auf meiner vorab geplanten Liste hatte. Bei Grace O’Malley Spirits gibt es auch einen heidekraut-basierten Gin, der mir gut geschmeckt hat. Und bei 30 Euro für 0,7 Liter ist dieser irische Gin in meinen Einkaufsbeutel gewandert.
Eine andere unerwartete Entdeckung waren für mich die beiden Generation 5 Gins aus dem Schwarzwald. Die Familie Riegger aus Villingen-Schwenningen beschäftigt sich seit nun 5 Generationen mit Wein und Spirituosen. Mich konnten beide Gin-Varianten überzeugen, obwohl ich ja sonst nicht unbedingt der Fan von fassgereiften Gins bin. Und meine Freundin hat sich später noch einen tollen Rum bei ihnen ausgesucht.
Sehr gespannt war ich auf Hopfengarten Bamberg. Deren diverse Gin-Variationen – von Erdbeer bis Chili – waren mir schon vorab auf instagram aufgefallen und entsprechend neugierig war ich. Pur hat mich der Hopfengin noch nicht so ganz begeistert. Aber dann wurden uns zwei Kreationen mit den ebenfalls selbst hergestellten Sirups kredenzt. Ich hatte die “Scharfe Gärtnerin” mit Erdbeer-Rhabarber-Sirup und Chili-Gin. Richtig tolle Sache! Aber heiß war mir danach!
Auf der Liste stand noch die Brennerei Psenner mit ihrem Piz 47 Gin. Neben diesem sehr würzigen Gin haben sie sogar noch eine zweite Variante, den Ag Gin. Dieser enthält echte Silberstückchen. Gin mit Goldglitter kenne ich ja schon einige, mit Silber war mir aber neu. Dennoch hat mich der erste mehr überzeugt und da es hier keine Messepreise gab, sondern der Gin sogar ein paar Euro teurer war als in den Online-Shops, die ihn anbieten, habe ich mich dann auf die eine Variante beschränkt.
Ansonsten waren wir an vielen Ständen, deren Gin(s) ich schon kannte, aber meinen Kolleginnen zeigen wollte, wie bei Boar, Huckleberry (wo ich mir nun endlich auch den Likör gegönnt habe), Cosmic Spirits, Tonka, und vielen anderen.
Bei Woodland konnte mein Favorit, der Navy Strength, wieder einmal alle begeistern. Ich hatte Gelegenheit, den Master Cut St. Kilian Barrel Aged zu probieren. Ich glaube, für meinen Freund wäre das was, ich persönlich bleibe bei den drei anderen Varianten.
Über den Glasrand hinausschauen
Eigentlich trinke ich ja auf solchen Messen nur Gin. Durcheinander trinken vertrage ich nicht. Aber so das eine oder andere nicht-Gin-Getränk findet dann doch irgendwie immer den Weg in mein Glas, so auch dieses Mal auf der Finest Spirits.
Zum eine war das der NoGins Virgin. Ich hatte mir ja ohnehin schon für die kommende Fastenzeit überlegt, mich noch einmal mit dem Thema “alkoholfreier Gin” auseinanderzusetzen. Der erste Versuch mit dem Siegfried Wonderleaf hatte mich da ja weniger begeistert, aber inzwischen gibt es eine ganze Reihe neuer Anbieter. Im NoGins Virgin war für mich die Nelke etwas dominant, aber beispielsweise im Americano kann ich mir das als alkoholfreie Sommervariante durchaus vorstellen.
Unverhofft angesprochen und angehalten wurden wir bei der Destillerie Strauch. Hier habe ich zum ersten Mal einen Vignac getrunken. Mal etwas ganz anderes für mich, aber ich war durchaus angetan!
Schon oft gesehen, aber noch nie näher damit auseinandergesetzt: Helmut Wermut. Roter Wermut war irgendwie noch nie so mein Ding, ich bin auch keine Negroni-Trinkerin. Aber die weiße Variante von Helmut war dann schon eher meins. Da meine Taschen schon sehr schwer waren, habe ich dieses Mal keine Flasche mitgenommen, aber es gibt ja auch Möglichkeiten außerhalb von Messen.
Bis zum fröhlichen Ende
Normalerweise verlasse ich Messen immer schon am frühen Abend. Wenn man direkt zum Messestart da ist, reicht es auch irgendwann. Dieses Mal hat es sich dann aber doch ergeben, länger zu bleiben. Erstaunlicherweise fand ich es auch abends weniger voll als während des Nachmittags. Das lud dann natürlich immer wieder zu einer weiteren Runde ein.
Entspannt und lustig haben wir den Abend dann bei LiquorMacher ausklingen lassen. Jetzt habe ich auch wieder einen Kräuterlikör im Haus. Muss man haben, habe ich mir sagen lassen!
Fazit
Obwohl die Finest Spirits stark whisky-lastig ist, gibt es auch für Gin-Liebhaber*innen wirklich genug zu entdecken! Ich hoffe, ich schaffe es nächstes Jahr endlich einmal zwei Tage auf die Messe, ich werde sicher auch dann keine Langeweile haben!
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