Der Bavaricus Gin hat gerade beim IWSC (International Wine & Spirit Competition) eine Bronzemedaille gewonnen. Das ist doch ein guter Anlass, ihn mal schnell aus dem Regal zu holen und endlich zu verkosten. Eigentlich wollte ich ihn euch in eineVergleichsbericht über Münchner Gins vorstellen, aber so bekommt er nun heute einen eigenen Testbericht.
Hintergrund und Geschichte
Der Bavaricus Gin wird von Alexander Lorenz hergestellt, den ihr vielleicht schon von Ginmacher kennt. Somit ist er nun neben Ginmacher und Ginmacherin der dritte Gin, den es immer im Programm gibt, neben den ansonsten wechselnden Sondereditionen und natürlich den selbst zusammengestellten Kreationen.
Von diesen unterscheidet sich der Bavaricus zuerst einmal optisch. Er ist nämlich in einer Steingutflasche abgefüllt. Das Etikett ist zünftig weiß-blau, um den Hals trägt sie ein Brezel-Bändchen – alles sehr bayerisch!
Auf der Homepage werden nur einige der Botanicals verraten: Hopfen natürlich, Kiwi, Holunderblüte und Grapefruit – den Rest muss man selbst erschmecken!
Nosing, Tasting und Gin Tonic
Der erste Eindruck in der Nase ist fruchtig, und vor allem ungewohnt. Nicht wie Bier, aber dennoch eine ganz dezente Erinnerung daran. Aber dann doch wieder nicht, ich rieche schon deutlich, dass ich es hier mit etwas Stärkerem als Bier zu tun habe. Beim ersten Schluck pur wird es noch interessanter. Ich schmecke klar den Holunder heraus (das ist nach vielen Jahren mit vielen Hugo-Abenden für mich auch nicht schwer). Aber gleichzeitig gibt es auch einen eher herben Gegenpol zum süßen Holunder, wahrscheinlich durch den Hopfen und auf jeden Fall durch die Zitrusaromen. Das zusammen ergibt einen interessanten Kontrast. Allerdings kommt pur für meinen Geschmack der Alkohol etwas zu stark durch.
Im Gin Tonic macht der Bavaricus sich auch gut. Ich habe ihn mit Fever Tree Indian getestet, eine spannende Mischung. Ungewöhnlich, aber mir schmeckt es.
Das Perfect Serve vom Hersteller selbst ist Thomas Henry, wahlweise garniert mit Grapefruit oder Kiwi. Nachdem ich gerade keins von beidem im Haus hatte, habe ich es mit der Thomas Henry Grapefruit Lemonade probiert. Das wird dann natürlich sehr grapefruit-lastig, aber dennoch schimmert der Gin noch ein bisschen durch. Dennoch aus meiner Sicht eher nicht zu empfehlen, da es schade um die Aromen des Gins ist, die von der Limonade zu sehr überdeckt werden. Nur ein Stück Grapefruit als Garnitur ist sicherlich die bessere Wahl.
Fazit
Der Bavaricus Gin ist ungewöhnlich und sicherlich relativ weit weg von einem klassischen Wacholder-Gin. Aber gerade dadurch fällt er auf und wird interessant.
Varianten
Es gibt auch eine limitierte Gold-Edition. Diese unterscheidet sich aber nur optisch von der Version in der Steingutflasche.
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