Vielleicht habt ihr es auf meinen Social Media Kanälen mitbekommen? Am Aschermittwoch bin ich in meine alljährliche Fastenzeit gestartet. Für mich heißt das: bis Ostern kein Alkohol. Diese Zeit möchte ich nutzen, um einige alkoholfreie Alternativen auszuprobieren. Heute geht es um den Sir Chill 0.0%
Vorab kurz ein paar generelle Worte…
Das Thema alkoholfreier “Gin” erhitzt in Diskussionen regelmäßig die Gemüter. Die einen finden es eine schöne Alternative für alle, die aus welchen Gründen auch immer keinen Alkohol trinken wollen oder können. Die anderen regen sich über die Produkte an sich auf und sehen hierfür einfach keine Daseinsberechtigung. Auch über die Preise der “aromatisierten Wasser” wird oft geschimpft. Und “Gin” darf man das natürlich auch nicht nennen, denn Gin muss laut Spirituosenverordnung mindestens 37,5% Alkoholgehalt haben. Einen “alkoholfreien Gin” kann es somit gemäß Definition nicht geben.
Aber mal ehrlich: Gefällt uns an Gin nicht gerade, dass er nicht im Rahmen irgendwelcher eng gesteckten Definitionen bleibt? Grundsätzlich scheint es auf jeden Fall auch einen Markt für solche alkoholfreien Produkte zu geben. Warum also nicht?
Nun aber zum Sir Chill 0.0% !
Hintergrund und Geschichte
Ich habe bereits vor einiger Zeit den Sir Chill Gin verkostet und mag ihn richtig gerne. Einer der wenigen Gins, die ich tatsächlich auch nachkaufe, wenn die Flasche leer ist. Daher muss ich euch zu diesem speziellen Gin mit seiner ungewöhnlichen Note von Tabak und Vanille nicht mehr viel erzählen.
Der Sir Chill 0.0% setzt auf die gleichen Botanicals: Vanille, Mandeln, Mandarine, Wacholder und natürlich auch wieder die Tabakpflanze. Zum Herstellungsverfahren habe ich leider nichts herausgefunden.
Nosing, Tasting und Mix-Möglichkeiten
Im Nosing erinnert er mich tatsächlich an den “richtigen” Sir Chill. Die markante Vanille-Tabak-Note habe ich auch bei der alkoholfreien Version deutlich in der Nase.
Wie bei vielen der alkoholfreien Alternativen wird auch beim Sir Chill 0.0% darauf hingewiesen, dass es sich um ein Mix-Getränk handelt. Zum Purtrinken ist er nicht geeignet. Ich bin aber natürlich neugierig und nippe trotzdem mal daran. Im Gegensatz zum weichen Vanille-Geruch ist der Geschmack eher herb und zitruslastig. So richtig prickelnd ist das tatsächlich nicht. Also doch lieber mixen!
Den alkoholhaltigen Sir Chill trinke ich besonders gerne mit dem Fever Tree Clementine with Cinnamon. Also probiere ich dieses Tonic Water nun auch mit der alkoholfreien Variante. Auf der Flaschenrückseite wird ein Mischungsverhältnis von 1:3 empfohlen und ich folge dieser Empfehlung erst einmal. Obwohl das Clementine Tonic normalerweise recht dominant durchschmeckt, ist der Geschmack des alkoholfreien Sir Chill hier deutlich herauszuschmecken. In der Nase bleibt weiterhin die Vanille, aber der Geschmack ist eher zitruslastig. Mit Thomas Henry kommt etwas mehr vom Sir Chill zum Vorschein. Noch ein bisschen besser wird es mit Fever Tree Mediterranean. Aber die ganz große Begeisterung stellt sich bei mir auch hier nicht ein.
Fazit
Der Sir Chill 0.0% weist durchaus Ähnlichkeit mit der alkoholhaltigen Variante auf, vor allem im Geruch. Mit Tonic Water ist er erfrischend, allerdings eher zitruslastig und damit dann doch deutlich anders als das Original. Natürlich ist mir bewusst, dass man die beiden Getränke nicht miteinander vergleichen kann. Aber man tut es natürlich doch, und da ich den Sir Chill sehr mag, lag die Messlatte für den 0.0% entsprechend hoch. Diese Erwartungen konnte er für mich aber nicht erfüllen.
Die UVP beträgt 23,50 Euro für 0,5 Liter.
Ein wenig irritierend finde ich die Produktbezeichnung 0.0%, da auf der Flasche klein <0,5% steht. Alkoholfreie Getränke dürfen zwar einen Alkoholgehalt von bis zu 0,5% haben, aber wenn vorne groß 0.0% draufsteht, passt für mich eine abweichende Angabe im Kleingedruckten nicht so recht.
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