Natürlich gibt es sehr viele Gins, die gut in den Frühling passen. Manche Hersteller haben aber tatsächlich spezielle Jahreszeiten-Editionen und denen widme ich mich dann tatsächlich am liebsten auch immer zur jeweiligen Zeit. Daher gibt es heute mal wieder einen Testbericht zu einem Frühlings-Gin: Sibling Spring Edition Gin.
Hintergrund und Geschichte
Mir gefällt die Geschichte der Sibling Distillery. Vier Geschwister, die beschließen, ihre eigene Destillerie zu gründen. Durch die Eltern und die Familienbrauerei waren sie schon immer in der Branche zuhause, aber Felix, der Älteste, war bei der Gründung 2014 gerade mal 22 Jahre alt! Getreu dem Motto ihrer Eltern “Wenn du willst, dass etwas richtig gemacht wird, mach es selbst”, führen sie den kompletten Herstellungsprozess in Eigenregie durch. Auch die Herstellung der Basisspirituose, ein hochwertiger Vodka. Dies unterscheidet sie von vielen Brennereien, die ihren Basisalkohol fremd einkaufen (müssen). Wenn möglich, kommen die Zutaten aus der Region. Aber da es immer die beste Qualität sein soll, stammen viele der Botanicals auch aus der ganzen Welt.
Die Herbst- und Winter-Edition von Sibling habe ich euch bereits in eigenen Reviews vorgestellt. Die Sommer-Edition kam in einem meiner Erdbeer-Gin Vergleichsberichte vor. Somit fehlt also aus der Reihe tatsächlich nur noch der Frühling. Der Sibling Spring Gin ist mit Zitronenzeste und Rosmarin infusioniert.
Nosing, Tasting und Gin Tonic
Im Nosing würde ich spontan weder an Zitrone noch an Rosmarin denken. Der Geruch ist für mich irgendwie schwer zu greifen. Pur empfinde ich den Gin als überraschend süß. Ich hatte etwas Frischeres erwartet. Weder Zitrone noch Rosmarin würde ich hier blind herausschmecken. Aber dieser süße Richtung war ja auch in den anderen Seasons-Gins von Sibling so vorhanden.
Im Gin Tonic mit Fever Tree Indian bleibt die Süße immer noch recht prägnant. Diese Kombination begeistert mich nicht wirklich. Mit dem trockenen zitrusbasierten Aqua Monaco Tonic und einer Scheibe Zitrone geht es allmählich in die richtige Richtung. Rosmarin muss ich erst wieder neu pflanzen, der Allgäuer Winter ist offensichtlich zu viel für solch mediterrane Kräuter. Aber es ist ja eigentlich auch nicht Sinn der Sache, dass ich in einem Gin Tonic die beiden Haupt-Botanicals erst hinzufügen muss, um sie deutlich schmecken zu können.
Fazit
Der Sibling Spring Edition Gin reiht sich leider für mich ganz hinten in dieser Jahreszeiten-Reihe ein. Für den Frühling erwarte ich einfach etwas Frisches. Der süßliche Geschmack und die wenig prägnanten Lead-Botanicals können mich hier einfach nicht überzeugen.
Schreibe einen Kommentar