Heute habe ich einen ganz besonderen Gin im Test. Denn es kommt nicht mehr oft vor, dass ein Gin mit einem völlig neuen Botanical auf den Markt kommt. Doch genau das ist The Cascara Gin!
Hintergrund und Geschichte
Cascara? Ihr habt keine Ahnung, was das sein soll? Dann geht es euch wie mir, bevor ich mich mit diesem Gin beschäftigt habe. (Womit wieder einmal bewiesen wäre, dass Gin-Trinken gut für die Bildung ist!)
Cáscara kommt aus dem Spanischen und bedeutet Hülse oder Schale. In diesem Fall die Schale der Kaffeekirsche. Stichwort Kaffee und euch kommt die Flasche irgendwie bekannt vor? Kein Wunder, denn The Cascara Gin ist der zweite Gin aus der Ginerei von Rico Witzger. The Coffee Gin hatte ich euch bereits vorgestellt.
Der neue Gin enthält neben den namensgebenden Kaffeekirschenschalen natürlich Wacholder sowie Orange, Apfel, Hibiskusblüte, Holunder und weitere Botanicals.
Nosing, Tasting und Gin Tonic
Das Nosing macht mich schon sehr neugierig. Fruchtig, etwas süß, auch ein bisschen Kaffee. Pur finde ich den Geschmack dann sehr faszinierend. Fruchtig, mit einer deutlichen Süße. Spontan denke ich in Richtung eines ordentlich gesüßten Mokka, aber ohne dessen prägnante Kaffeenote und natürlich vor allem nicht mit klebrig-zuckriger Süße. Sehr schwer zu beschreiben. Die rote Färbung des Gins kommt übrigens von den Kaffeeschalen.
Empfehlung des Hauses für den Gin Tonic ist das Tonica Tassoni Superfine. Dieses milde Tonic Water aus Italien betont die zarten süß-fruchtige Aromen des Gins noch. Für mich hart an der Grenze zu “zu mild” – ihr wisst ja, ich mag es meist lieber etwas herber. Aber wenn man sich darauf einlässt, auf jeden Fall eine sehr feine Kombination und definitiv mal etwas anderes!
Mein Standard-Tonic Fever Tree Indian überzeugt mich hier nicht. Der herbe Geschmack des Tonic harmoniert nicht gut mit dem Gin. Die Kombination hat einen unangenehm bitteren Nachgeschmack. Stattdessen greife ich nun als nächstes zum Goldberg Tonic. Das ist ja milder und passt tatsächlich wieder deutlich besser. Sehr gut funktioniert auch die Mischung mit dem Fentimans Valencian Orange Tonic, hier wird der fruchtige Anteil des Gins noch deutlicher betont. Ein mildes Indian Tonic scheint mir aber in jedem Fall eine gute Wahl zu sein!
Fazit
The Cascara Gin ist kein Kaffee-Gin, auch wenn eins seiner Haupt-Botanicals von der Kaffeepflanze stammt. Obwohl das Thema Kaffee sich als Motto klar durch die Produkte der Ginerei zieht, sind die beiden Gins komplett unterschiedlich. Die Cascara Variante ist für mich der speziellere der beiden. Ein ungewöhnliches Hauptbotanical und auch insgesamt ein komplett ungewöhnlicher Geschmack – wirklich etwas Besonderes!
Vielen Dank an Rico Witzger für das Produkt, das mir unentgeltlich und ohne jegliche Auflagen zur Verfügung gestellt wurde. Der Testbericht gibt meine persönliche, unbeeinflusste Meinung wieder.
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