Einige von euch kennen vielleicht den Schwarzwald Gin des Discounters Lidl – für 7,49 Euro je 0,5 Liter gar kein schlechter Gin. Die Brennerei Bimmerle zeichnet auch für den Needle Gin verantwortlich und der schmeckt mir wirklich und zeigt zudem, dass auch ein Gin um die 10 Euro durchaus gut sein kann. Nun hat Lidl zwei weitere Gins herausgebracht. Diesen gilt das heutige Tasting:
Schwarzwald Pink Gin und Schwarzwald Sommer Gin.
Meine Erwartungen an Gins für 7,50 Euro sind nicht besonders hoch. Fruchtige Gins betrachte ich generell noch mehr mit Misstrauen, denn diese schmecken fast alle furchtbar künstlich. Ich kenne nur ganz wenige Ausnahmen fruchtiger Gins, die mir wirklich schmecken.
Aber ich bin dennoch neugierig und hole mir die beiden Lidl Gins.
Beginnen wir mit dem Tasting des Pink Gins.
Die Beschreibung lautet: “Pikant-würziger Schwarzwald Gin mit dem Geschmack von fruchtig-süßen Himbeeren.” Die Flasche hat ein knallpinkes Etikett und ist mit einem holzartigen Korken verschlossen. Auch der Gin ist pink eingefärbt. Am Äußeren habe ich nichts auszusetzen.
Beim Nosing kommt die Ernüchterung. Er riecht schrecklich süß, aber dabei mit einem merkwürdigen dumpfen Unterton, den ich nicht so recht einordnen kann. Himbeere ist ganz klar dominant, viel anderes kommt da nicht durch, schon gar kein Wacholder. Im Tasting pur ist es nicht viel besser. Eine gewisse alkoholische Schärfe, gepaart mit Himbeer-Gummibärchen-Saft. Auf Eis kann man es gerade so trinken, als Gin würde ich es allerdings im Blindtest nicht erkennen. Es kann im Gin Tonic also nur besser werden. Ausnahmsweise probiere ich mal nicht mit meinem Standard Tonic Water Fever-Tree, sondern gleich mit Schweppes. Das scheint mir besser zu passen und erweist sich auch als richtig. Im Gin Tonic wird die massive Süße gemildert. Wenn ich nicht wüsste, wie Gin Tonic schmecken kann, fände ich die Mischung vielleicht sogar ganz gut. So ist es für mich trinkbar, aber sicherlich kein Highlight.
Kommen wir zum Tasting des Sommer Gin.
“Erfrischende Noten von Zitrone und Orange”, so lautet hier die Beschreibung. Das Etikett ist diesmal in gelb gehalten, die Flüssigkeit klar. Im Nosing merke ich erst einmal wenig. Alkohol, aber wo sind die Aromen? Vielleicht sollte man die Gins anders herum testen, mein Gaumen ist durch den Himbeer-Zucker-Geschmack noch völlig verklebt. Aber ich kann wirklich nicht viel riechen. Auch im Tasting pur bestätigt sich dieser Eindruck, der Gin bleibt geschmacklich ziemlich flach und nichtssagend, ein bisschen Orange, aber mehr schmecke ich nicht. Im Gin Tonic, wieder mit Schweppes, macht er sich hingegen ganz gut.
Fazit: meine Bedenken gegenüber fruchtaromatisierten Gins wurden hier wieder einmal bestätigt. Das ist einfach nicht meins. Der Sommer Gin ist als Gin Tonic noch ganz in Ordnung, der Pink Gin ist mir hingegen definitiv zu süßlich. Man kann die Gins für 7,50 Euro natürlich ausprobieren, muss man aber wohl nicht.
Paul Hübscher meint
Klingt, als hättest Du auch gleich Schweppes-Pur trinken können …
Meier René meint
Ich finde ihn Super – genau mein Geschmack. Ich fahre aus der Schweiz immer ins Ausland um ihn zu kaufen.
Daniela meint
Welchen von den beiden? Aber Geschmäcker sind ja verschieden, ich finde es immer spannend, wie so mancher Gin komplett unterschiedlich ankommt!
Heinrich Podo meint
Ich mag den Sommer Gin sehr gerne. Pur in Raumtemperatur.
Ob er nun als Gin oder was auch immer bezeichnet wird, ist mir wurscht.
Hauptsache er schmeckt mir.
Daniela meint
Da haben wir wohl einfach einen unterschiedlichen Geschmack.
Aber es gibt ja für jede*n den passenden Gin 😉