Wahrscheinlich habt ihr alle schon einmal einen Bombay Gin getrunken? Die blaue Flasche gibt es quasi überall, in jedem Supermarkt und auch aus vielen Bars und Restaurants ist der Bombay Sapphire nicht wegzudenken. Daher stelle ich euch nicht den klassischen Bombay Sapphire London Dry Gin vor, sondern widme den heutigen Testbericht dem neuen Bombay Sapphire English Estate. Aber ich werde ihn mit dem Standard Dry Gin vergleichen!
Hintergrund und Geschichte
Erst seit einigen Wochen ist die neue Variante, der Bombay Sapphire English Estate, auf dem Markt. In der Optik bleibt man dem bisherigen Konzept treu. Alles andere wäre aus Marketing-Sicht auch ziemlich blöd, schließlich hat die blaue Flasche einen hohen Wiedererkennungsfaktor. Die Unterschiede liegen also optisch nur im Etikett. Dieses sieht auf den ersten Blick genauso aus wie das des klassischen Bombay Sapphire. Erst auf den zweiten Blick fallen die umrundenden floralen Elementen und natürlich die Bezeichnung “Limited Edition English Estate” auf. Wie hoch die Auflage der “limited edition” ist, darüber schweigen sich Bombay und die Mutterfirma Bacardi natürlich aus. Als Wertanlage aufgrund Seltenheit würde ich den English Estate aber nicht einstufen.
Die Botanicals des Standard-Bombay sind: Wacholder, Zitronenschale, Koriander, Engelwurz, Iriswurzel, Paradieskörner, Kubebenpfeffer, Zimtkassie, Mandel und Süßholz. Der English Estate ergänzt diese noch um Minze, Hagebutte und Haselnuss. Damit ist er speziell für den Frühling und Sommer und soll an typisch englische Gärten denken lassen. Ich muss gesehen, ich denke da ja eher an Cottages mit blühenden Rosen. Hagebutte, Haselnuss und Minze wären mir spontan nicht in den Sinn gekommen, aber nun gut, ich habe auch wenig Erfahrung mit englischen Gärten.
Nosing, Tasting und Gin Tonic
Ich habe aus Neugierde und zum Vergleich den Bombay Sapphire English Estate parallel mit dem klassischen Bombay London Dry verkostet. Im Nosing empfinde ich gar keinen großen Unterschied, vielleicht ist meine Nase nicht fein genug.
Pur empfinde ich den English Estate als deutlich weicher und milder. Das Nussaroma schmeckt man pur schon recht deutlich. Die Hagebutte rundet das Ganze schön ab, durch die Minze bleibt aber auch eine gewisse Frische enthalten. Die klassischen Aromen nach Wacholder und Zitrus, die beim normalen Bombay dominieren, sind beim English Estate vorhanden, aber eben schwächer.
Aufgrund von Empfehlungen habe ich den ersten Gin Tonic direkt mit dem 1724 Tonic Water probiert. Das Ergebnis ist mir persönlich allerdings zu mild und süßlich. Ihr kennt mich ja, ich mag es beim Gin meist lieber etwas herb. Also habe ich für das zweite Glas dann doch wieder zu meinem Standard Tonic Water, dem Fever Tree Indian, gegriffen. Diese Kombination traf dann auch eher meinen Geschmack. Allerdings muss man beim Mischungsverhältnis aufpassen. Schwächer als 1:3 sollte man den Gin Tonic wohl nicht ansetzen, sonst gehen die besonderen Aromen des English Estate zu sehr unter. Auch so bleiben für mich eigentlich nur die Minze und die Haselnuss schmeckbar. Letztere aber auch nur, weil ich weiß, dass sie da ist.
Fazit
Der Bombay Sapphire English Estate ist eine hübsche Erweiterung der Bombay-Produktpalette. Die Preisempfehlung bei Markteinführung lag bei 24,99 Euro (0,7 Liter). Aber schon nach kürzester Zeit gab es diverse Sonderaktionen in großen Supermarktketten und auch im Online-Handel bekommt man ihn für unter 20 Euro. Ich persönlich empfinde ihn nicht unbedingt als Highlight, aber er ist definitiv auch kein Fehlkauf.
Irgendwo habe ich gelesen, dass der English Estate nur der erste in einer ganzen Reihe von “limited editions” aus dem Hause Bombay sein soll. Also bin ich gespannt, was uns da noch so erwartet!
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