Demnächst beginnt die Fastenzeit und ihr werdet dann eine Weile keine Testberichte über Gin hier zu lesen bekommen. Aber bis dahin habe ich noch einen für euch: Privilege Gin aus Esslingen.
Hintergrund und Geschichte
Der Privilege Gin ist wieder einmal ein Gin, auf den ich zufällig über instagram aufmerksam wurde. Da süddeutscher Gin ja mein besonderes Steckenpferd ist (nicht, dass ich nicht auch an allen anderen Gins interessiert wäre…), habe ich mich gleich mit Macher Johannes Klenk in Verbindung gesetzt und hatte schnell eine Flasche bei mir zuhause. Mehr über Johannes und Lars und die Entstehungsgeschichte des Privilege Gin findet ihr auf deren Seite Wildwater Distillers.
Die Namensgebung kommt vom früher einmal wilden Neckar – da ich auch aus einer Stadt stamme, durch die dieser fließt, fühle ich mich hier gleich verbunden. Der Gin heißt so, weil die beiden es als Privileg empfinden, ihre Idee vom eigenen Gin umsetzen zu können.
Er enthält natürlich Wacholder, außerdem Koriander und jetzt wird es recht exotisch: Cassisbeeren, Süßmandeln, Engelwurz, Paradieskörner und Timutpfeffer.
Die gerade mal 120 Flaschen pro Batch werden im historischen Brennhäusle in Esslingen-Rüdern gebrannt.
Wichtig ist den Machern auch das Thema Nachhaltigkeit, so wird zum Beispiel bewusst auf eine Schrumpffolie aus Plastik verzichtet und der Verschluss mit einem Stück Strick zusätzlich verschlossen. Das fiel mir beim Auspacken der Flasche direkt ins Auge.
Nosing, Tasting und Gin Tonic
In der Nase hat man direkt eine Fruchtbombe. Wer mich kennt, weiß, dass ich nun ein bisschen skeptisch bin, bin ich doch eine Anhängerin von eher klassischem Gin (aber dennoch auch offen für anderes!). Der Eindruck aus der Nase bestätigt sich auf der Zunge beim ersten puren Schluck. Sehr viel Frucht, ein recht opulentes Aroma, aber auch mit einer gewissen würzigen Schärfe.
Bei einem solchen Gin kann nur ein klassisch-neutrales Tonic Water passen. Alles andere wäre zu viel Aromen-Mischmasch. Ich greife also für den ersten Gin Tonic zu meinem Allrounder, Fever Tree Indian. Gut, immer noch sehr fruchtig. Mein zweiter Versuch ist mit dem Schweppes Dry Tonic. Das kitzelt für mich die Cassisnote des Gin sogar noch deutlicher heraus.
Mit dem Schweppes Premium Mixer Pink Pepper ist die Mischung weniger fruchtig-süß, aber seine Eigenheiten kommen auch nicht mehr so gut hervor. Richtig gut gefällt mir das der Privilege Gin mit dem Franklin & Sons Natural Indian Tonic mit einigen tiefgefrorenen Beeren.
Fazit
Beim Privilege Gin handelt es sich um einen ungewöhnlichen und ausgefallenen Gin. Das opulent-fruchtige Aroma wird sicherlich nicht jeden Geschmack treffen. Ich bin ja eigentlich auch eher für klassischen Gin, aber gerade für etwas Abwechslung ist der Privilege Gin dann eine sehr gute Wahl. Probiert es selbst!
Vielen Dank an Wildwater Distillers für den Gin, der mir vergünstigt und ohne jegliche Auflagen zur Verfügung gestellt wurden. Der Testbericht gibt meine persönliche, unbeeinflusste Meinung wieder.
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