Ist euch aufgefallen, dass es hier auf dem Blog in den letzten Tagen etwas ruhiger war? Vermisst ihr mich? Wie jedes Jahr versuche ich mich während der Fastenzeit im Alkoholverzicht. Das heißt, kein Gin Tonic von Aschermittwoch bis Ostern. Aber ich hatte die Idee, in dieser Zeit alkoholfreie Alternativen zu verkosten. Und so stelle ich euch heute den NoGins Virgin vor.
Hintergrund und Geschichte
Cocktailkurse und Gin Tastings sind beliebt – doch was tun, wenn jemand von den Teilnehmer*innen gerade oder generell keinen Alkohol trinkt? Die möglichen Gründe hierfür sind zahlreich, man will aber trotzdem das Event mit Freund*innen wahrnehmen und genießen. Also denkt sich das Team von Mixkultur in solchen Fällen alkoholfreie Alternativen aus und kam so auch auf die Idee einer eigenen alkoholfreien “Gin”-Variante.
Natürlich ist der NoGins Virgin kein “Gin” gemäß Definition der Spirituosenverordnung. Verzeiht mir also das Wording. Eine Diskussion über Sinn oder Notwendigkeit solcher “non alcoholic distilled spirits” möchte ich an dieser Stelle auch gar nicht anfangen. Hier muss jede*r selbst entscheiden, inwieweit er*sie das probieren möchte oder von vornherein aus Prinzip dagegen ist. Klar sein sollte aber natürlich immer, dass es kein Gin ist und dementsprechend auch nicht exakt wie Gin schmecken wird. Aber angesichts tausender verschiedener Gins in allen möglichen Geschmacksrichtungen ist ja auch bei der “echten” Spirituose längst nicht mehr so klar, wie Gin eigentlich schmeckt.
Der NoGins Virgin wird aus 12 Botanicals destilliert, darunter Wacholder, Nelke, Piment.
Nosing, Tasting und “Gin” Tonic
In der Nase dominiert die Nelke und etwas Wacholder rieche ich auch. Pur empfinde ich ihn nun als geschmacklich eher flach. Das verwundert mich, ich hatte ihn auf der finest spirits bereits kurz verkostet und empfand da ein sehr dominantes Nelken-Aroma. Die Nelke ist hier immer noch vorne mit dabei, sowie weitere würzige Aromen. Eine leichte pfeffrige Schärfe, ein bisschen Zitrus und ein ganz zartes Lavendelaroma meine ich noch herauszuschmecken.
Mit einem Indian Tonic fand ich die Mischung nicht ideal, aber der NoGins Virgin macht sich gut in aromatischem Tonic Water, wie dem Schweppes Premium Mixer Hibiscus, dem Fever Tree Mediterranean oder dem Organics by Red Bull Tonic. Klar könnte man diese Tonics wahrscheinlich auch einfach pur trinken, aber da fehlt mir irgendwie der Gin Tonic Gedanke.
Sowohl optisch als auch geschmacklich interessant wird es mit dem Sanbittèr von San Pellegrino und einer Orangenscheibe zur Dekoration. Das hat dann schon irgendwie Cocktail-Charakter und man fühlt sich automatisch wie an einem schönen Sommerabend.
Fazit
Der NoGins Virgin setzt auf Nelke und Gewürze und bietet damit durchaus interessante Kombinationsmöglichkeiten. Mich persönlich überzeugt er nicht so sehr, dass ich den “richtigen” Gin dafür aufgeben würde… Da er preislich mit deutlich weniger als 20 Euro für 0,5 Liter im unteren Bereich der aktuell zahlreich am Markt auftauchenden alkoholfreien “Gin Alternativen” liegt, bin ich aber durchaus offen für Experimente.
Vielen Dank an Roland Barics für die Flasche, die mir unentgeltlich und ohne jegliche Auflagen zur Verfügung gestellt wurden. Der Testbericht gibt meine persönliche, unbeeinflusste Meinung wieder.
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