Gin aus Kanada gibt es hierzulande nicht viele. Relativ breit verfügbar ist der Ungava Gin, den ich euch im heutigen Testbericht vorstelle.
Hintergrund und Geschichte
Ungava Spirits brennen nicht nur Gin, sondern auch Rum, Wermut, Vodka und kanadischen Whisky. Der Name kommt von der Ungava-Halbinsel im nördlichen Québec, Kanada. Eine wilde, einsame und nur dünn besiedelte Gegend. Von dort kommen auch die sechs Botanicals für den Gin. Moltebeere, Krähenbeere, Sumpfporst, Wacholder und wilde Hagebutten sowie ein arktischer Kräuteraufguss. Die Botanicals werden von Hand geerntet, dann getrocknet und anschließend fünf Wochen lang eingeweicht, um eine natürliche Extraktion von Geschmack und Farbe zu erreichen. Es ist hier tatsächlich so, dass der Gin gelb ist, nicht die Flasche!
Nosing, Tasting und Gin Tonic
Im Nosing empfinde ich den Gin zuerst als relativ unauffällig. Wacholder, eine leichte Zitrusnote, aber alles sehr dezent. Pur schmeckt er sehr mild, zu den genannten Aromen kommen nun noch Kräuter und Beeren. Für mich ein sehr angenehmer Gin, den ich auch pur trinken würde.
Aber natürlich versuche ich auch hier, wie immer, eine passende Gin Tonic Mischung herauszufinden. Mit Fever Tree Indian kommt die Beerennote deutlich stärker zum Vorschein. Das ist für mich überraschend, ich hatte fast befürchtet, dass das Tonic schon zu herb für den milden Gin ist. Aber umso besser! Da die Moltebeere ja ein eher ungewöhnliches Botanical ist, wage ich einen Versuch mit dem Ekobryggeriet Nordic Tonic Cloudberry. Das ist nun aber tatsächlich zu viel des Guten, da schmeckt man von dem Gin quasi nichts mehr. Nicht ganz der gleiche Norden, aber thematisch nahe dran, probiere ich es noch mit dem Veen Nordic Tonic Water with a hint of Birch. Das ist mir nun aber deutlich zu herb für diesen Gin.
Also bleibt es bei meinem ersten Eindruck und Empfehlung für das Perfect Serve: ein Indian Tonic Water.
Fazit
Viele Gins aus Kanada konnte ich euch bisher nicht vorstellen. Ich freue mich, dass mit dem Ungava Gin heute einer dazugekommen ist, den ihr hierzulande auch problemlos kaufen und ebenfalls genießen könnt! Mich hat die gelbe Farbe immer etwas abgeschreckt, aber völlig zu Unrecht, wie ich nun feststellen durfte!
Vielen Dank an Vranken Pommery für den Gin, der mir unentgeltlich und ohne jegliche Auflagen zur Verfügung gestellt wurde. Der Testbericht gibt meine persönliche, unbeeinflusste Meinung wieder.
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