Auch Sondereditionen sind zum Trinken da! Daher stelle ich heute eine der drei Gin Sul Caminho do Sul Varianten vor: Itália!
Hintergrund und Geschichte
Lange war es dieses Jahr ruhig bei Gin Sul. Letztes Jahr gab es bereits im Sommer zahlreiche Hinweise auf die kommende Sonderedition. Dieses Jahr nichts. Bis dann Anfang Oktober eine Postkarte gepostet wurde. Bis zum Erscheinungstag am 26. Oktober wurden dann nach und nach drei Filme enthüllt. Damit war irgendwann klar, die Edition 2021 ist ein Trio! Die Filme sind wirklich toll geworden, schaut sie euch an!
Da ich ja Kaffee-Gin unglaublich spannend finde, ist für mich der Caminho do Sul Itália am interessantesten. Diese enthält Wacholder, Kakaobruch, Kardamom, Zimt, Koriander, Ingwer- und Angelikawurzel, Zitronenschale und frisch gerösteten Arabica Espressokaffee aus Indonesien.
Die beiden anderen Editionen sind França mit Lavendelblüte, Rose, Zedernholz, Kardamom und Zitronengras sowie Grécia mit Anis, Fenchel, Mastix und Thymian.
Nosing, Tasting und Gin Tonic
Ich verkoste solche Sondereditionen genau wie jeden anderen Gin. Also zuerst einmal zum Geruch. Beim ungeduldigen ersten Schnuppern an der frisch geöffneten Flasche bin ich einen kurzen Moment enttäuscht, da ich nur wenig rieche und das eher in Richtung Zitrus geht. Aber eigentlich weiß ich es ja auch besser und daher kommt der Gin nun ins Glas und bekommt einen Moment Zeit, sich zu entfalten. Und da ist dann auf einmal der Kaffee-Duft! Nun steigt mir das Aroma von Kaffee und Kakao klar in die Nase, dezent umspielt von leichten Zitrusnoten. Pur habe ich das Gefühl, einen milden Kaffee-Likör im Glas zu haben. Natürlich nicht so süß wie ein üblicher Likör, aber unglaublich mild. Die 45% merkt man ihm wirklich nicht an.
Eigentlich muss man diesen Gin nicht mischen. Aber ich versuche es natürlich trotzdem mit einem Gin Tonic. Ausnahmsweise greife ich hier direkt zum Fever Tree Mediterranean, da ich mit diesem Tonic Water bei Kaffee-Gin bereits gute Erfahrungen gemacht habe. Und es passt auch hier ganz wunderbar! Eine sanfte Mischung, in der die Kaffee-Noten deutlich präsent sind. Das ist so gut, dass ich fast gar nicht weiter experimentieren mag! Aber ich wage noch einen Versuch mit dem Tonica Tassoni Superfine. Auch eine feine Kombination, aber das milde und leicht süßliche Tonic ist mir persönlich hier eben schon fast zu süß. Wer Espresso mit mehreren Löffeln Zucker trinkt, sollte hieran aber bestimmt Gefallen finden!
Fazit
Ob man gewillt ist, 80 Euro für eine Flasche Gin auszugeben, muss jede:r selbst wissen und entscheiden. Ebenso, ob man eine solche Flasche dann auch aufmacht oder sich an ihr im Regal erfreut. Ich bereue nicht, dass ich sie gekauft habe und noch weniger, dass ich sie geöffnet habe!
Die Sache mit den Sondereditionen
Vom Limão do Sul 2020 gab es 6000 Flaschen. Da gab es reichlich Vorwürfe, warum man das Volumen so groß mache. Dieses Jahr gibt es insgesamt 9000 Flaschen. Noch mehr! Müsste doch jetzt reichen? Da Fans und Sammler:innen aber ja jeweils eine Flasche pro Version haben wollen, war die Verfügbarkeit im Vergleich zum Vorjahr damit quasi halbiert (3000 Flaschen je Variante). Und so waren die Online-Shops innerhalb von wenigen Minuten ausverkauft. Auch Gin Sul vor Ort in Hamburg selbst war bereits am Nachmittag ausverkauft. Wieder reichlich Vorwürfe. Die einen schimpfen, weil es zu viele Flaschen gibt, die anderen, weil sie keine bekommen haben, weil die letzte Rezeptur nicht innovativ genug war, weil jetzt drei spannende Rezepturen zu viel sind, usw. Allen kann man es einfach nie recht machen.
Der Sinn einer limitierten Sonderedition ist eben die Limitierung. Wenn man davon so viel produziert, dass es für alle reicht, ist es keine Limited Edition mehr. Daher verstehe ich das Gejammer und die Vorwürfe irgendwie nicht so richtig. Und letztlich wird ja keiner gezwungen, solche Editionen zu kaufen. Natürlich ist es schade und ärgerlich, wenn man sie gerne hätte, kein Glück hatte und dann die aberwitzigen Angebote auf Auktionsplattformen sieht. Aber so ist nun mal der Markt. Dem eigenen Glück kann man übrigens mit einem ganzjährig guten Verhältnis zum Gin-Dealer des Vertrauens meist etwas nachhelfen.
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