Im Laufe der Jahre habe ich viel über Gin gelernt. Unter anderem, dass in Gin praktisch jede Obst- oder Gemüsesorte verarbeitet werden kann. Und so entstehen teilweise auch wirklich ausgefallene Geschmacksrichtungen. Der Whitley Neill Gin Smoky Bacon & Horseradish klingt so absurd – den musste ich haben und testen!
Hintergrund und Geschichte
Whitley Neill ist eine britische Gin-Marke, die mir immer wieder durch ihre beeindruckende Produktrange und Vielfalt auffällt. Hinter der Marke steht eine lange Geschichte, die sich bis aufs Jahr 1762 zurückführen lässt. Der Gin wird in der City of London Distillery hergestellt. Johnny Neill ist ein Nachfahre von Thomas Greenall and JJ Whitley und heute nun Destillateur in der 8. Generation. Seit seiner ersten Entwicklung, dem Whitley Neill London Dry Gin hat sich bei der Marke viel getan.
Vor Jahren habe ich mich mal durch einige wenige Sorten getestet. Seitdem habe ich die Neuerscheinungen meist gekauft, da die Botanicals fast immer sehr spannend klingen und die Flaschen im Regal toll aussehen. Speck und Meerrettich ist aber nun wirklich extrem ausgefallen und entsprechend gespannt bin ich!
Wer von euch hat schon einmal einen Gin mit Speck probiert (welchen?) und wie findet ihr diese Zutat im Gin?
Ich habe leider nichts über die konkrete Herstellungsmethode gefunden, mich hätte interessiert, wie der Bacon-Geschmack in diesen Gin kommt.

Nosing, Tasting und Gin Tonic
Im Nosing ist da tatsächlich eine starke, rauchige Note mit einem dezenten Speck-Geruch. Pur ist beides auch deutlich zu schmecken, untermalt von einer würzigen Schärfe. Extrem ungewöhnlich. Ich kann nicht genau sagen, ob mir das nun schmeckt oder nicht.
Im Gin Tonic mit Thomas Henry bleibt die rauchige Note, aber der Meerrettich kommt nun sogar noch stärker zum Tragen. Fever Tree Mediterranean mildert das Ganze etwas ab, immer noch ist da das leicht rauchige Aroma und die Schärfe, aber ich würde hier blind nun nicht mehr auf Speck kommen.
Eine Cocktail-Empfehlung von Whitley Neill für diesen Gin ist der Red Snapper. Obwohl ich grundsätzlich kein Bloody Mary-Fan bin, kann ich mir das gut vorstellen. Stattdessen probiere ich eine Art Paloma mit Thomas Henry Pink Grapefruit und etwas Zitronensaft. Das funktioniert für mich tatsächlich gut, die rauchigen und würzigen Noten des Gins bleiben deutlich zu schmecken, sind aber gleichzeitig gut in den Drink eingebunden.
Fazit: Whitley Neill Gin Smoky Bacon & Horseradish
Ich kann mich nicht so recht entscheiden, ob ich den Gin nun gut oder schrecklich finde. Auf jeden Fall ist “Speck und Meerrettich” eine ziemlich verrückte Idee. Wer “Botanicals” in einer Gin-Rezeptur als rein pflanzliche Zutaten versteht, sollte von diesem Gin natürlich besser gleich die Finger lassen. Selbst für eine experimentierfreudige Gin-Trinkerin wie mich ist diese Kombination eher nichts, was ich häufiger im Glas haben möchte. Pur oder im Gin Tonic war ich auch nicht wirklich überzeugt, im Cocktail hingegen kann man mit diesem Gin sicher interessante Drinks kreieren.
Unbezahlte Werbung, Produkt selbst erworben.
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