In nächster Zeit werde ich versuchen, einige Worte zu Gins zu schreiben, die ich schon öfter getrunken, aber zu denen ich noch keinen Beitrag hier erstellt habe. Macht euch also auf einiges gefasst! Im heutigen Testbericht möchte ich euch den Wagon 22 Gin vorstellen.
Wagon 22 Transsiberian Thorn Gin
Ich muss zugeben, als mir dieser Gin das erste Mal über den Weg lief, dachte ich: Gin aus Russland? Die können doch nur Wodka. Bei russischem Gin war ich also ziemlich skeptisch. Noch dazu ist der Wagon 22 Gin mit knapp 30 Euro für 0,7 Liter auch relativ günstig (wenn auch weit entfernt vom Discounter Gin, auch wenn er auch zeitweise bei Lidl angeboten wird).
Laut Flaschenaufschrift wird er tatsächlich in Russland “hergestellt und abgefüllt”. Die Vermarktung allerdings ist schon recht gut auf den deutschen Markt zugeschnitten. Beschriftung, Homepage – alles schön auf deutsch verfügbar. Ich will mich darüber auch gar nicht beschweren, schließlich könnte ich sonst wenig bis gar nichts über die Hintergründe und Bestandteile des Gins nachlesen und an euch weitergeben (mein Russisch beschränkt sich auf Ja, Nein, Bitte, Danke, Guten Tag und Auf Wiedersehen – und Vodka!) .
Der Name des Wagon 22 Gin leitet sich daher, dass er aus 22 Botanicals besteht, die aus den Regionen entlang der Strecke der berühmten Transsibirischen Eisenbahn stammen. Welche genau das sind, wird tatsächlich auf der Homepage detailliert aufgelistet. Einige sind naheliegend und aus vielen anderen Gin-Rezepturen bekannt, einige lese ich hier aber auch zum ersten Mal (Berberitze, Galgant? Was um Himmels willen ist das? Ich musste erstmal googeln… Durchs Gintrinken wird man auf jeden Fall besser in Pflanzenkunde!).
Optik
Die milchglasige Flasche mit orangem Boden und goldener und blauer Aufschrift gefällt mir gut. Eine schöne Mischung zwischen schlicht und dennoch auffällig.
Nosing, Tasting pur und Gin Tonic
Der Geruch des Waggon 22 Gin ist eher unspektakulär. Leicht fruchtig mit einer durchaus riechbaren alkoholischen Note, noch nicht unangenehm, aber wahrnehmbar.
Auch im Tasting pur kann er mich noch nicht so wirklich begeistern. In erster Linie schmecke ich Sanddorn (bevor ich Gintrinkerin wurde, hatte ich übrigens keine Ahnung, wie Sanddorn schmeckt). Die anderen Botanicals und selbst der vorher mit gutem Willen noch spürbare Wacholder treten dahinter zurück. Nicht schlecht, aber reißt mich eben auch nicht vom Hocker.
Im Gin Tonic (wie immer zuerst mit einem Indian Tonic Water) hingegen kommt der Gin sehr angenehm rüber. Das Herbe des Tonic ergänzt sich hervorragend mit der milden Süße des Sanddorn-Gins. Wer es noch süßer mag, mixt sich den Gin Tonic mit einem Mediterranean Tonic Water – auch hier kommt der Sanddorn immer noch durch, ingesamt ist diese Mischung dann aber wirklich sehr fruchtig-süß. Ich für meinen Teil bleibe eher beim Indian und werde den Wagon 22 Gin vielleicht sogar mal mit einem Dry Tonic Water als Kontrast probieren
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