Letztes Jahr habe ich bereits einen Bericht über Orangen Gin geschrieben. Auch 2019 war und ist Orange immer noch im Trend. Gerade für den Sommer bieten sich diese Gins einfach an. Der Sommer ist zwar beinahe schon wieder vorbei, aber meine Sammlung ist um einige Flaschen angewachsen und daher gibt es heute einen neuen Vergleichsbericht!
Orange ist eine wunderbare Frucht und Orangen Gin kommt beim Verbraucher offenbar gut an. Dementsprechend viele Hersteller tummeln sich auf dem Markt. Die großen Player der Branche sind genauso dabei wie kleine und mittlere Hersteller. Das zeigt sich im Preisgefüge, da ist alles dabei vom Discounter-Gin über Gins für knapp 30 Euro bis hin zu 80 Euro je Liter. Wenig überraschend geben die großen Hersteller mit ihren Gins aus Massenproduktion kaum Informationen über Produktionsverfahren, verwendete Rohstoffe und beigefügte Aromastoffen oder gar Zucker. Einerseits boomt die Craft Spirits Branche und hochwertige, regionale, nachhaltige Zutaten sowie deren entsprechende Verarbeitung sind vielen Verbrauchern wichtig. Andere gehen aber nur nach dem Motto: “es schmeckt” und kümmern sich wenig darum, was in ihrem Gin eigentlich so drin ist. Schade, dass es keine entsprechenden Kennzeichnungspflichten gibt, beispielsweise zum Thema Zucker. So bleibt ein Vergleich wie dieser immer in gewisser Weise unvollständig. Trotzdem hoffe ich, dass meine Liste für euch interessant ist!
Die Auflistung erfolgt alphabetisch. Für die Vergleichbarkeit wurden die Gins jeweils mit einem Indian Tonic Water getestet – und natürlich immer pur!
55 Above Orange Gin (UK)
55 Above ist eine britische Marke, eher spezialisiert auf Vodka. Aber einen Gin haben sie auch im Angebot, eben den Orange Gin. Neben Orange enthält er auch darunter Mandarinen, Zitronenschalen, Koriander, Lorbeerblätter sowie Macadamianüsse. Das klingt ja durchaus spannend, der Gin hat mich aber leider enttäuscht. Er riecht total “schnapsig” und pur schmeckt er ziemlich fade nach irgendwie gar nichts Besonderem. Auch im Gin Tonic bleibt der schnapsige Unterton und ich bin daher nicht sonderlich begeistert.
40%, ca. 40 Euro / 0,7 Liter, erhältlich im britischen Online-Handel
Note 4
Albert Michler Gin Orange (UK)
Die Albert Michler Gins zeichnen sich durch ein recht gutes Preis-Leistungsverhältnis aus. Neben einem klassischen London Dry Gin sowie einer Variante mit Gurke gibt es eben auch einen Orangen Gin aus dem Hause Michler. Pur überzeugt er mich nicht ganz. Ich finde, die 44% merkt man hier doch und der Gin wirkt trotz viel Orangengeschmack ein klein wenig “sprittig”. Im Gin Tonic hingegen ergibt er eine sehr schöne Mischung!
44%, ab 20 Euro / 0,7 Liter, erhältlich im deutschen Online-Handel
Note 2-3
Beefeater Blood Orange (UK)
Noch recht neu auf dem Markt ist der Beefeater Blood Orange. Das erklärte Ziel von Pernod Ricard ist es laut Pressemitteilung, den stark wachsenden Markt für orangen-aromatisierten Gin zu bedienen, aber zu einem günstigeren Preis als die Konkurrenz bisher. “Orange Gin has swiftly become the second fastest growing gin flavor, after pink, yet the majority of Orange Gins currently on the market are only available at a super-premium price.” (Quelle) Der Beefeater Blood Orange ist für gute 20 Euro in verschiedenen Shops in UK erhältlich, für andere Märkte ist er aktuell nicht vorgesehen. Damit ist er auf jeden Fall sehr günstig, aber auch nicht wesentlich billiger als der wahrscheinlich größte Konkurrent, der Tanqueray Flor de Sevilla. Wenn man sich vorstellt, welche Mengen allein diese beiden Weltkonzerne produzieren und verkaufen, stellt sich natürlich grundsätzlich die Frage nach den enthaltenen Rohstoffen. Beziehungsweise, wieviel natürliche Orange denn in diesen Gins überhaupt drinsteckt.
Auffällig ist zuerst einmal die Farbe. Ich habe Orangen-Gin von komplett farblos bis leicht orange – aber der Beefeater ist richtig dunkelorange, fast rot. Klar, es ist Blutorange und keine “normale” Orange, aber farblich war es für mich dennoch eine Überraschung!
Geschmacklich finde ich ihn ok. Man darf halt keinen klassischen Gin erwarten. Er schmeckt eher wie ein starker Orangen-Likör. Mein erster Eindruck war, dass er eine Spur bitterer ist als beispielsweise der Sevilla, aber wirklich nur minimal. Im Gin Tonic macht er eine schöne sommerliche Mischung her. Super für alle, die eigentlich keinen Gin Tonic mögen und einfach einen fruchtig-orangigen Sommer-Drink suchen.
37,5%, ca. 16-28 Euro / 0,7 Liter, offiziell nur in UK erhältlich, aber auch in Deutschland in diversen Online-Shops verfügbar
Note 2-3
Bloedlemoen Gin (ZA)
Der Bloedlemoen Gin aus Südafrika nennt sich selbst “World’s First Blood Orange Gin”. Es gibt ihn seit 2015. Er enthält die Tarocco Blutorange, offenbar die süßeste aller Blutorangensorten. Insgesamt setzt er sich aus 10 Botanicals zusammen. Neben der Orange natürlich Wacholder sowie Paradieskörner, Koriander, Kassia-Rinde, Muskatnuss, Süßholzwurzel, Angelikawurzel und Kardamom.
Mir schmeckt der Bloedlemoen Gin sehr gut, allerdings empfinde ich die Orange als sehr dezent. Für mich ist der Gin eher würzig als fruchtig einzustufen. Sowohl pur als auch im Gin Tonic finde ich ich ihn sehr interessant und freue mich schon auf genauere Verkostungen!
40%, ca. 43 Euro / 0,7 Liter, auch in Deutschland erhältlich
Note 1-2, allerdings nicht als Orangen-Gin
Botica Gin Valencian Orange (ES)
Auf den spanischen Botica Gin bin ich eher zufällig bei einem niederländischen Online-Shop gestoßen. Aufgrund des günstigen Preises wurde er dann direkt mitbestellt. Nach Erhalt musste ich erstmal lachen über den Aufdruck “small batch” mit 5000er Nummer. Klein ist offenbar relativ. Geschmacklich ist er sehr süß und irgendwie dennoch etwas flach. Pur schmecken mir andere besser, im Gin Tonic ist er in Ordnung und aufgrund des niedrigen Preises durchaus akzeptabel.
37,5%, ca. 20 Euro / 0,7 Liter, in Spanien und Holland erhältlich, in Deutschland habe ich ihn noch nie gesehen
Note 3
Cabraboc Distilled Dry Gin Taronja (ES)
Der Cabraboc Gin kommt von der wunderschönen Insel Mallorca. Es gibt verschiedene Varianten, hier im Test natürlich der “Taronja” mit frischen Orangen, Zitronen und Clementinen aus dem Tal von Sóller. 2018 gab es eine limitierte Auflage von 1400 Flaschen, die offenbar so erfolgreich war, dass sie 2019 erneut aufgelegt wurde. Ich habe noch eine 2018er Flasche. Im Nosing ist er dezent, pur schmeckt man die Orange, aber auch deutlich würzige Aromen. Durchaus interessant! Im Gin Tonic gefällt er mir richtig gut, nun bin ich auch neugierig auf die anderen Cabraboc-Gins!
44%, ca. 45 Euro / 0,7 Liter, erhältlich auf Mallorca und auch in dem einen oder anderen kleinen Online-Shop, der in/nach Deutschland versendet
Note 2
City of London Murcian Orange Gin (UK)
Die 2012 eröffnete City of London Distillery ist sicherlich kein Geheimtipp mehr. Einige Sorten bekommt man inzwischen auch hierzulande. Der Murcian Orange Gin ist mir bisher allerdings nur in UK Shops begegnet.
Pur finde ich ihn leider recht schwach, die Orange kommt kaum merklich durch. So bleibt er auch im Gin Tonic mit dem Goldberg Tonic Water eher unauffällig. Das war einer der wenigen Gins hier im Vergleich, bei denen ich noch einen Orangenschnitz in den Gin Tonic gegeben habe.
41,3%, ca. 32 Euro / 0,7 Liter, erhältlich im britischen Online-Handel
Note 3
Copenhagen Orange Gin (DK)
Nicht nur die Briten und Spanier können Orangen-Gin, auch die Dänen sind dabei! Die Copenhagen Distillery gibt es seit dem Jahr 2014. Mir sind die Gins dieses Jahr auf der finest spirits das erste Mal konkret aufgefallen und nun zieren schon zwei der eckigen kleinen Flaschen meine Regale. Die Orangen-Variante besteht aus einem neutralen Getreidebrand, der mit süßen und Bitterorangen aromatisiert ist. Außerdem enthält er süße Pflaumen, Pfeffer und Kardamom, sowie natürlich Wacholder.
Pur kommt für mich von alldem nur die Orange durch. Trotz seiner 41% schmeckt er schön mild. Mir ist er pur ein bisschen zu süß, aber mit Tonic ergibt sich wirklich eine tolle Mischung. Ich kann ihn mir neben einem Indian Tonic Water auch sehr gut in einer kräuterigen Kombination vorstellen, um einen Gegenpol zur Orange zu setzen.
41%, ca. 45-50 Euro / 0,5 Liter, erhältlich im deutschen Online-Handel
Note 2
Copper in the Cloud Marmalade Gin (UK)
Das ist ganz klar mal wieder ein Gin, den ich aufgrund seines Äußeren gekauft habe. Auch wenn es “nur” Papiereinbände um die Flaschen aus der Copper in the Clouds Distillery sind, die sind einfach so witzig, da musste ich einen haben. Für den Vergleich hier passt die Variante Marmalade Gin perfekt: sie enthält Blutorange, Pink Grapefruit und Sevilla-Orangen-Marmelade. Der Geruch ist fruchtig-dezent, pur schmeckt der Gin auch wirklich stark nach Orangen-Marmelade. Im Gin Tonic kommt er ebenfalls ziemlich cool rüber. Das macht mich richtig neugierig auf die anderen Versionen!
42%, ca. 44 Euro / 0,7 Liter, erhältlich im britischen Online-Handel
Note 2
Fallen Angel Blood Orange Gin (UK)
Der Fallen Angel Gin kommt in einer der auffälligsten Flaschen bzw. Verpackungen daher, die sich so in meinen Regalen finden lässt. Der Gin in dem weißen Keramik-Teufelskopf ist übrigens ziemlich rot.
Er riecht eher dezent nach Orange, pur ist er aber wahnsinnig süß. Ich habe ihn direkt mit einem Dry Tonic angerichtet, so geht es dann. Aber selbst dann ist die Mischung immer noch sehr süß. Das muss man mögen!
Ca. 55 Euro / 0,7 Liter, erhältlich im britischen Online-Handel
2-3 Euro
Frog’s Lip Seville Orange (UK)
“Before you meet the handsome prince you have to drink a lot of Gin…” Wer kennt das Märchen nicht? Aber keine Sorge, die Rückseite der Flasche versichert, dass keine Frösche für diesen Gin zu Schaden kommen – was für ein Glück! Ansonsten findet man sehr wenig über die Marke und den Gin an sich im Netz, auch nicht auf der auf der Flasche genannten Homepage. Da hilft also nur selbst probieren. Im Nosing ist der Gin noch recht angenehm, mit dezenter Orange. Den ersten Schluck pur habe ich allerdings beinahe wieder ausgespuckt! Ich habe ja im Laufe dieses Vergleiches einige süße Gins verkostet, aber der Frog’s Lips toppt sie alle. Ich finde ihn pur ungenießbar. Mit einem Dry Tonic geht es dann halbwegs, aber dennoch fühle ich mich ein bisschen wie unter Zuckerschock!
41,5%, ca. 36 Euro / 0,7 Liter, erhältlich im britischen Online-Handel
Note 3-4
GU Gin Orange Dry Gin (DE)
Dieser Gin kommt aus dem schönen Chiemgau, aus der Edelbrandmanufaktur Guggenbichler. Ich bin zufällig in einem kleinen Shop in München darauf gestoßen und da mir süddeutscher Gin ja immer besonders am Herzen liegt, hab ich direkt alle drei Gin-Sorten gekauft. Und der Orange Dry Gin passt ja wunderbar in diesen Testbericht. Im Laden beim ersten Probieren fand ich ihn richtig gut, hier im Test hat er im direkten Vergleich zu anderen Orangen-Gins dann aber leider etwas verloren. Pur empfinde ich ihn nun als etwas “schnapsig” und die Orange ist weniger dominant als in einigen der anderen verkosteten Gins. Ich habe ihn mit Goldberg Tonic Water gemischt, da ich das Gefühl hatte, ein mildes Tonic passt hier besser. Das hat dann für mich auch geschmacklich gut gestimmt.
43%, 38 Euro / 0,5 Liter, erhältlich beim Hersteller
Note 3
J.J. Whitley Blood Orange Gin (UK)
Von J.J. Whitley gibt es eine ganze Reihe spannender Gins. Ich plane hier demnächst mal einen eigenen Beitrag zu diesem Produzenten. Sie zeichnen sich durch relativ niedrige Preise aus. Im Zuge dieses Vergleiches habe ich mir J.J. Whitley Blood Orange vorgenommen.
Pur finde ich ihn leider arg süß und irgendwie parfümiert-künstlich. Selbst im Gin Tonic dominiert der künstliche Orangen-Geschmack, hier müsste man das Mischungsverhältnis anpassen und eher weniger Gin zufügen.
38,6%, ab ca. 15 Euro / 0,7 Liter, erhältlich im britischen Online-Handel
Note 3-4
Marylebone Orange&Geranium (UK)
Marylebone Gin kommt vom selben Macher wie die Whitley Neill Gins: Johnny Neill. Den “normalen” blauen Marylebone habe ich euch bereits vorgestellt. Für den Vergleich hier habe ich die “Orange & Geranium” Variante geöffnet. Pur ist er nicht so unbedingt mein Ding, da schmeckt er mir zu blumig. Die Orange ist hier nicht das dominierende Botanical, auch wenn man sie durchaus schmeckt. Im Gin Tonic bleibt der blumig-würzige Anteil deutlich spürbar. Kein Orangen-Gin, aber ein spannender Gin, dem ich mich demnächst wohl noch einmal separat widmen werde!
46,2%, ca. 47 Euro / 0,7 Liter, erhältlich im britischen Online-Handel
Note 1-2, allerdings nicht als Orangen-Gin
McQueen Gin Spiced Chocolate Orange (UK)
Die McQueen Gins hatte ich schon im Rahmen meines Schottland-Monats auf dem Schirm, war aber nicht dazugekommen. Dafür habe ich nun hier im Rahmen des Vergleichs den Spiced Chocolate Orange geöffnet. Ein cooler und irgendwie witziger Gin! Pur überwiegt eher der Schoko-Geschmack. Die richtige Kombination für einen perfekten Gin Tonic muss ich noch suchen.
42%, ca. 25 Euro / 0,5 Liter, erhältlich im britischen Online-Handel
Note 2, aber nicht als Orangen-Gin
N Gin VLC (ES)
Der N Gin VLC kommt aus Valencia. Er ist eine echte Fruchtbombe und enthält nicht nur Orangen, sondern auch Zitrone und Mandarine, außerdem natürlich Wacholder sowie Angelika, Rosmarin, Süßholz, Koriander und Salbei. Und er basiert auf Chardonnay-Trauben. Pur kommt er sehr angenehm rüber. Die Orange ist deutlich schmeckbar, aber nicht dominant. Das dürfte nach der Aufzählung der enthaltenen Zutaten auch nicht überraschen. Im Gin Tonic schmeckt er mir sehr gut, frisch und fruchtig, ohne dabei süß zu sein. Es gibt den N Gin VLC wohl schon seit 2012, schade, dass er es bisher nicht wirklich nach Deutschland geschafft hat!
39%, ab ca. 30 Euro / 0,7 Liter, in Deutschland aktuell kaum erhältlich
Note 2, allerdings nicht vorrangig als Orangen-Gin
Nut Gin Hibiscus & Orange (ES)
Der Nut Gin Hibiscus & Orange ist einer der Gins, die nicht “nur” Orange enthalten, es aber trotzdem in diese Übersicht hier geschafft haben, da Orange anscheinend ein wichtiges Botanical ist. Ich finde diesen spanischen Gin geschmacklich interessant, aber nicht als Orangen Gin. Das Orangen Aroma ist dafür zu dezent. Ich hatte hier einen deutlich süßeren Gin erwartet, stattdessen ist er überraschend kräuterig-herb. Mich erinnert er irgendwie an eine Tee-Mischung.
40%, ca. 26 – 40 Euro / 0,7 Liter, in Deutschland nur recht teuer zu erwerben, via Spanien nur mit relativ hohen Versandkosten (14,50 Euro)
Note 3, allerdings nicht vorrangig als Orangen-Gin
Original Love Gin Blood Orange / Fine Orange (DE)
Original Love Gin gibt es in diversen Varianten, darunter auch zwei mit Orange. Für den Bericht hier habe ich die Version “Fine Orange” getestet, es gibt noch eine Winteredition “Blood Orange”. Er riecht sehr angenehm nach Orange. Pur ist er nicht ganz mein Fall, er schmeckt mir pur ein bisschen zu sehr “parfümiert”. Im Gin Tonic hingegen gefällt er mir dann wieder richtig gut!
42%, 33 Euro / 0,5 Liter, erhältlich beim Hersteller
Note 2-3
Ricks Dry Gin Orange (NL)
Ricks Dry Gin ist eine holländische Marke, nicht zu verwechseln mit Rick Gin aus Österreich. Ich empfinde die Orangen-Variante des Ricks Gin als eher dezent im Hinblick auf den Orangengeschmack. Pur wirkt er im Vergleich zu einigen der anderen getesteten Gins ein bisschen wenig aussagestark. Im Gin Tonic kommt er angenehm frisch rüber, aber ich würde das dann mehr als Zitrusaromen allgemein beschreiben anstatt konkret nur Orange.
43%, ab ca. 30 Euro / 0,7 Liter, erhältlich auch im deutschen Online-Handel
Note 2-3
Satoshi Gin (DE)
Den Satoshi Gin habe ich euch kürzlich bereits in einem eigenen Artikel vorgestellt.
44%, 40 Euro / 0,5 Liter, erhältlich beim Hersteller und im deutschen Online-Handel
Note 1-2
Schwarzwald Sommer Gin Refreshed (DE)
Den ersten Sommer Gin aus der Schwarzwald-Reihe von Lidl habe ich bereits letztes Jahr verkostet, nun gibt es eine Refreshed-Edition mit angeblich noch mehr Orange. Ich finde ihn im Nosing eher schwach, pur schmeckt er für mich mehr nach Zucker als nach Orange. Ich war wirklich bereit, auch diesem Gin eine Chance zu geben, aber er überzeugt mich einfach nicht. Ein Gin Tonic mit dem passenden Lidl Indian Tonic Water ist zwar durchaus trinkbar, mehr aber auch nicht. Auch wenn das sicher für manchen eine günstige Alternative zu sein scheint – ich empfehle ihn nicht.
40%, 7,49 – 8,99 Euro bei Lidl im Laden oder online
Note 4
Sipsmith Orange & Cacao Gin (UK)
Sipsmith ist ja bekanntermaßen eine meiner Lieblingsmarken. In Deutschland sind ja leider nur der Dry, der VJOP und der Sloe Gin erhältlich, aber dank UK Shops ist auch der Lemon Drizzle schon lange ein fester Bestandteil meines Regals und natürlich habe ich auch den ganz neuen Orange & Cacao sofort bestellt. Die Kombination von Orange und Kakao/Schokolade mag ich als Dessert oder Pralinen witzigerweise gar nicht, im Gin hingegen total gerne! In diese Orangen-Gins Übersicht passt der Sipsmith nur teilweise, da er sich, wie ja der Name bereits verrät, nicht ausschließlich auf die Orange konzentriert. Dennoch fand ich im Tasting sowohl pur als auch mit Tonic die Orange deutlich genug, um ihn hier mit in den Vergleich aufzunehmen.
40%, ca. 28-34 Euro / 0,5 Liter, offiziell nur in UK erhältlich, aber auch in Deutschland bereits in mindestens einem Online-Shop verfügbar
Note 2-3
Fazit
Ich habe lange überlegt, ob ich Noten unter die einzelnen Gins schreiben soll. Dann habe ich mich aber doch dafür entschieden, denn nur so konnte ich am Ende dieser langen Testreihe ein Ranking für mich erstellen. Allerdings bedingen sich die Noten auch ein bisschen gegenseitig. Durch den direkten Vergleich all dieser Orangen-Gins fand ich manch einen besser oder auch schlechter, als ich ihn in einem Einzel-Tasting beurteilt hätte.
Am Ende bleibt für mich wieder einmal die Bestätigung, dass ein Discounter Gin für unter 10 Euro nichts Besonderes sein kann. Solange es um “normalen” Gin und Gin Tonic geht, mag das manchmal noch passen. Aber wenn wir über echten Fruchtgeschmack und Pur-Verkostung reden, sind solche Gins für mich raus. Da kann man dann auch nicht mehr mit dem Preis-Leistungsverhältnis argumentieren. Genauso bestätigt sich aber auch, dass ein höherer Preis nicht zwingend bedeutet, dass der Gin (mir) besser schmeckt.
Noch mehr Orange?
An diesem Vergleich hätte ich wahrscheinlich noch lange weiterschreiben können. Die schiere Auswahl an Gins mit Orange ist wirklich faszinierend! In meinem ersten Artikel zum Thema Orange hatte ich euch ja bereits einige Gins vorgestellt: Aber Falls Marmalade Gin, Liverpool Valencian Orange Gin, Malfy con arancia, Tanqueray Flor de Sevilla, V2C Orange Dutch Dry Gin, Whitley Neill Blood Orange Gin und Williams Chase Seville Orange Gin.
Aber da wahrscheinlich sowieso keiner bis hierher gelesen hat, mache ich an dieser Stelle erst einmal Schluss.
Für einen dritten Bericht habe ich auch schon wieder ein paar Kandidaten im Auge, zum Beispiel Dandelion Dry Gin Orange Flavored sowie Hamer’s Gin Orange Flavored, beide aus Luxemburg oder aus UK den Pin Gin Valencian Orange, Crawshay Orange Zest Gin, Berry Bros. & Rudd Orange & Thyme Gin und Lola & Vera Gin Naranjas de Sevilla.
Habe ich noch einen vergessen? Lasst es mich wissen!
Und natürlich interessiert mich brennend, welcher Orangen-Gin denn nun euer Favorit ist!
Alex meint
Danke für den Test! Mein absoluter Favorit, Güte und Preis halber pur: GIN EVA „LA CANONETA“ DRY GIN 45 % VOL. 0,7 L
Daniela meint
Danke für das Feedback. Ich glaube, den gab es noch nicht, als ich diesen Vergleich gemacht habe. Aber ein guter Grund für eine Neuauflage 😉
Thomas meint
Mein absoluter Favorit und Geheimtipp ist aktuell von Brockmans der “Orange Kiss”Gin. Bevorzugt mit dem mediterranen Tonic von Fever-Tree. Den solltest du unbedingt probieren…und natürlich auch bewerten. 😉
Daniela meint
Guck mal hier: https://www.ginday.de/2023/09/07/brockmans-orange-kiss-gin/
Mein Liebling wird er eher nicht 😉