Lidl Schwarzwald Gin: Dry, Sommer, Sommer Refreshed, Pink, Pink Refreshed, Kirschblüten, Hagebutte

Im heutigen Testbericht probiere ich mich durch die verschiedenen Varianten des Lidl Schwarzwald Gin. Die Brennerei Bimmerle aus dem Schwarzwald produziert ja mittlerweile eine ganze Reihe unterschiedlicher Gins für den Discounter.

Schwarzwald Distilled Dry Gin

Der Dry Gin ist die erste Variante und somit Grundlage der verschiedenen Lidl Schwarzwald Gin Versionen. Für 7,50 Euro / 0,5 Liter erwarte ich nichts Besonderes. Pur ist er mir zu flach im Geschmack und auch zu “alkoholisch” scharf. Im Gin Tonic kann man ihn meiner Meinung nach durchaus trinken, auch wenn ich die “eingängige Fichten-Note”nicht wirklich herausschmecken kann. Für mich überwiegen ganz klar die Zitrusnoten. Ich trinke ihn daher am ehesten mit dem Lidl Mediterranean Tonic Water. Aber selbst dann bleibt der Mix für mich recht herb und “sprittig”.

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Schwarzwald Sommer Gin (2018)

Den ersten Schwarzwald Sommer Gin habe ich letztes Jahr bereits verkostet. Damals konnte er mich nicht überzeugen, aber für den Testbericht hier gebe ich ihm natürlich noch einmal eine Chance.

Der Geruch ist eigentlich noch recht vielversprechend, eine leichte Schärfe, aber vor allem fruchtig. Ich tue mich allerdings schwer, eine bestimmte Frucht herauszuriechen. Pur geht der Gin für mich gar nicht. Die Schärfe wird noch deutlicher, der Geschmack ist eher undefinierbar. Ich habe ja wirklich schon einige Zitrus- und Orangengins verkostet, aber von diesen Früchten merke ich hier nicht viel. Mit Tonic Water ist der Gin trinkbar, aber kein großes Geschmackserlebnis.

Schwarzwald Sommer Gin Refreshed (2019)

Die beiden Refreshed Varianten haben gegenüber ihren Vorgängern aus dem vergangenen Jahr nur noch 40% anstatt 43%. Der Sommer Gin Refreshed setzt auf Navelina Orangen. Ich habe ihn vor kurzem bereits im Rahmen meines Orangen-Gin-Vergleiches getestet und verzichte daher an dieser Stelle auf eine Wiederholung.

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Schwarzwald Pink Gin (2018)

Auch die erste Version des Pink Gin habe ich schon direkt nach Erscheinen im Jahr 2018 probiert. Ich fand ihn schrecklich süß und künstlich.

Diesen Eindruck muss ich leider auch bei der erneuten Verkostung bestätigen. Er riecht schon penetrant süßlich und der Geschmack pur lässt mich regelrecht schaudern. Im Gin Tonic ist er immer noch fürchterlich süß, halbwegs erträglich, aber nichts, was ich mir freiwillig noch öfter einschenken werde.

Irgendwelche Ideen, was ich mit der angefangenen Flasche machen soll? Wegschütten kann die Schwäbin in mir nicht! Gästen vorsetzen kann die Gastgeberin in mir nicht! Kreative Vorschläge?

Schwarzwald Pink Gin Refreshed (2019)

Der neue Pink Gin Refreshed fällt zuerst einmal durch seine bonbonrosa Farbe auf. Diese wirkt auf mich unglaublich künstlich und irgendwie abschreckend. Aber ich möchte euch ja einen vollständigen Bericht liefern! Laut Beschriftung enthält er nun allerdings nicht mehr vorrangig Himbeeren, sondern Grapefruit. Angesichts der Farbe darf man wohl auf Pink Grapefruit schließen. Ich hoffe also zaghaft auf ein nicht ganz so süßes Geschmackserlebnis.

Das erste Schnuppern lässt diese Hoffnung noch ein klein wenig anwachsen. Ich rieche tatsächlich so etwas wie Grapefruit! Der erste Schluck pur hingegen lässt meinen Zuckerspiegel wieder ansteigen. Die Grapefruit ist schon zu erschmecken, wird aber von penetranter Süße ziemlich übertüncht. Im Gin Tonic geht es dann wieder, aber immer noch sehr süß. Ich rate auch entschieden davon ab, den Pink Gin Refreshed mit einem der aromatisierten Lidl Tonic Water zu kombinieren. Mit einem Indian oder Dry Tonic ist man hier auf jeden Fall besser dran. Nachkaufen werde ich aber auch diesen Gin sicher nicht.

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Schwarzwald Distilled Dry Kirschblüten Gin

Hier ist dem Werbetexter wohl ein bisschen zu viel Gin zu Kopf gestiegen: “Über die üblichen Grenzen hinaus, soweit die Sinne reichen. Das Aufregenste zweiter Kulturen vereint und das Schönste eingefangen, um etwas Besonderes zu kreieren. Ein überwältigender Duft nach Schwarzwald und lieblicher Kirschblüte. Der Geschmack ist geprägt von würzigen Noten, inspiriert vom Land der aufgehehnden Sonne. Das Antlitz besticht durch Reinheit und Eleganz.” Nun wisst ihr also Bescheid!

In der Nase habe ich erst einmal ziemlich viel Alkohol. Pur schmeckt er im ersten Moment ebenfalls eher sprittig, dann aber schlägt ein anderer Geschmack durch. Ob das nun Kirschblüte ist oder nicht, kann ich nicht so richtig beurteilen. Spontan hätte ich Zucker und Vanille mit ein bisschen blumigen Aromen gesagt. Mir sagt diese Note nicht besonders zu. Im Gin Tonic macht sich der Kirschblüten Gin auch nicht sonderlich gut. Das Aroma des Gins und der herbe Geschmack eines Indian Tonic passen nicht gut zusammen. Ich weiß aber auch nicht so recht, mit welchem anderen Filler ich mir diesen Gin besser vorstellen könnte. Habt ihr Ideen?

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Schwarzwald Gin Limited Edition Hagebutte (2019)

In die Hagebutten Edition hatte ich nochmal ein bisschen Hoffnung gesetzt. Rein äußerlich unterscheidet sie sich von den anderen. Die Flasche ist diesmal weiß und die Optik wurde von einem Design-Studenten der Hochschule Pforzheim entworfen. Discounter und “Art-Edition” in einem Satz bringt mich aber schon etwas zum Schmunzeln.

Mir fehlt der Vergleich zu anderen Hagebutten-Gins (gibt es davon noch weitere?), aber ich empfinde die Schwarzwald Gin Edition Hagebutte als relativ unspektakulär. Sie ist immerhin etwas weniger zuckrig als die anderen fruchtigen Schwarzwald-Gins, aber immer noch süß genug. Im Gin Tonic dominiert diese Süße weiterhin. Trinkbar, aber kein geschmackliches Highlight.

 

Fazit

Wenn ich so auf meine Besucherzahlen blicke, staune ich immer wieder, dass die meistgeklickten Artikel die über Discounter-Gin sind. Aber eigentlich ist es kein Wunder, denn hier wird Gin einer breiten Masse zugänglich gemacht, sowohl was Verfügbarkeit als auch was den Preis angeht. So lasse auch ich mich immer wieder verführen und kaufe eine der günstigen Flaschen. Bisher habe ich es meist bereut, aber für meine LeserInnen probiere ich ja vieles aus.

Aus dieser Testreihe nehme ich wieder einmal das Fazit mit, dass ich lieber ein paar Euro mehr investiere und mir dafür andere Gins gönne. Discounter-Gins sind in Ordnung, wenn man sich schnell und billig betrinken will oder auf pappsüße Zucker-Spirituosen steht. Genuss ist für mich aber etwas anderes.

Demnächst habe ich noch die Varianten “Saarländer Dry Gin” und “Schöpp Gin” von Lidl im Test – aber ansonsten werde ich mich künftig nicht mehr von den günstigen Preisen der Discounter verführen lassen.