Der Schwarzwald ist eine wunderschöne Region – unter anderem auch in Sachen Gin! Daher stelle ich euch im heutigen Testbericht mal wieder einen Gin von dort vor. Den Wutach London Dry Gin
Hintergrund und Geschichte
Die Edeldestillerie Indlekofer besteht seit 65 Jahren und wird als Familienbetrieb mittlerweile in der 4. Generation geführt. 2019 brachte Marco Indlekofer den Wutach London Dry Gin auf den Markt.
Der Wutach Gin, benannt nach dem Schwarzwälder Fluss, enthält 19 Botanicals. Darunter natürlich, wie es sich für einen London Dry Gin gehört, zuerst einmal Wacholder. Ansonsten werden noch Lavendel, Zitrusfrüchte, Kubebenpfeffer, Sternanis und Zimt verraten, der Rest der Rezeptur ist geheim.
Nosing, Tasting und Gin Tonic
In der Nase habe ich zuerst klar den Wacholder sowie würzige und Zitrus-Aromen. Der Wutach Gin riecht ziemlich herb und klar. Pur setzt sich dieser Eindruck fort. Ich schmecke nun auch deutlich den Anis. Obwohl das ja bekanntermaßen nicht mein Lieblings-Botanical ist, fällt es mir hier nicht wirklich unangenehm auf, sondern ergibt einen interessanten Gesamteindruck. Dennoch erinnert mich der Gin pur aber ein bisschen an ein Halsbonbon.
Im Gin Tonic mit Fever Tree Indian wird die Anis-Note noch etwas stärker. Das ist mir jetzt zu viel und ich wirke mit einer Limonenzeste etwas gegen, um die Zitrusaromen zu betonen. Mit Fever Tree Mediterranean ist die Mischung milder, aber ich empfinde den Anis hier noch deutlicher. Mit dem Fentimans Traditional Tonic Water wird der Anis etwas in den Hintergrund gedrängt, die Mischung ist deutlich herber, mehr Zitrus- und Kräuteraromen. So gefällt mir das gut!
Nachtrag zur 2. Abfüllung
Im Nachgang zu meinem Testbericht war ich noch weiter in Kontakt mit Brenner Marco Indlekofer. So erfuhr ich, dass der Anisgeschmack nicht ganz so stark geplant war. Beim neuen Batch sollte dies korrigiert werden. Ich durfte die beiden im direkten Vergleich probieren.
In der Nase empfinde ich Batch 2 als deutlich zitruslastiger, den Anis rieche ich nicht mehr ganz so stark. Pur kommt nun auch der Zimt leicht durch. Insgesamt habe ich nicht mehr das Gefühl, ein Kräuterbonbon auf der Zunge zu haben.
Auch im Gin Tonic in den oben bereits ausprobierten Varianten ergibt sich bei Batch 2 ein anderes Bild. Mit Fever Tree Indian hat man nun eine deutlich stimmigere Mischung. Dafür gefällt er mir mit Fever Tree Mediterranean weniger und das Fentimans Herbal Tonic ist mir nun zu dominant für den Gin.
Der Gin schmeckt nun nicht mehr so stark nach Anis, die Geschmacksnote ist aber immer noch klar vorhanden.
Fazit
Der Wutach Gin ist ein kräftiger, würziger, anis-betonter Gin aus dem Schwarzwald. Mir gefällt er gut, obwohl ich eigentlich kein Anis-Fan bin. Ja nachdem, wie man zu Anis steht, ist etwas Herumprobieren für die beste Gin Tonic-Kombination gefragt. Viel Spaß dabei!
Vielen Dank an Marco Indlekofer für den Gin, der mir unentgeltlich und ohne jegliche Auflagen zur Verfügung gestellt wurde. Der Testbericht gibt meine persönliche, unbeeinflusste Meinung wieder.
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