Ich habe schon lange nichts mehr zu einem fassgereiften Gin geschrieben. Daher gibt es heute meine Meinung zum Berlin Aged Gin von Berliner Brandstifter.
Hintergrund und Geschichte
Der Gründer von Berliner Brandstifter, Vincent Honrodt, hat eine Familientradition wieder aufleben lassen. Bereits sein Urgroßvater brannte als Direktor einer Zuckerfabrik in den 1930er Jahren hochwertige Spirituosen. Vincent führt heute die erfolgreiche Marke Berliner Brandstifter und produziert zusammen mit der Traditionsbrennerei Schilkin Kornbrand, Wodka und seit 2013 auch Gins.
Der Berlin Dry Gin begleitet mich schon ziemlich seit Beginn meiner Gin-Leidenschaft. Ich mag den dezenten Waldmeister-Geschmack einfach sehr gerne. Neben Waldmeister enthält der Gin natürlich Wacholder sowie Holunder- und Malvenblüten und Gurke.
Der Berliner Brandstifter Aged Gin basiert auf dem Dry Gin und reift mehrere Monate in Rotweinfässern. Jedes Jahr spielt ein zusätzliches Botanical mit in die Rezeptur hinein. 2022 ist es die Haselnuss.
Nosing, Tasting und Gin Tonic
Im Nosing empfinde ich den Gin als extrem fruchtig. Aber auch die Rotwein-Note ist hier bereits deutlich zu riechen. Pur ebenso: Frucht, Rotwein und eine Spur Haselnuss.
Grundsätzlich trinkt man fassgereifte Gins ja meistens pur, mit oder ohne Eis, je nach Belieben. Aber natürlich kann man auch einen fassgereiften Gin mit Tonic Water mischen. Ich habe es probiert, zuerst mit Fever Tree Indian. Die Haselnuss kommt da nun geschmacklich stärker zum Tragen. Aber insgesamt habe ich den Eindruck, der Gin wird hier eher nur “verwässert”.
Ich würde daher tatsächlich empfehlen, den Berliner Brandstifter Aged Gin besser pur zu genießen. Aber probiert es selbst aus – und lasst mich gerne eure Meinung in den Kommentaren wissen!
Varianten
Die Idee, den fassgereiften Berlin Aged Gin jedes Jahr mit einem anderen Botanical anzureichern, gefällt mir. Andere Hersteller legen ihren fassgereiften Gin einfach jedes Jahr unverändert neu auf. Bei Berliner Brandstifter gibt es jedes Jahr etwas Neues zu entdecken, auch wenn die Grundrezeptur gleich bleibt.
Ich hatte noch einen kleinen Rest der Edition 2019 in der Flasche und konnte so für den Bericht hier einen direkten Vergleich machen. Der Unterschied ist definitiv deutlich zu schmecken!
Anbei eine Übersicht über das jeweilige “Botanical des Jahres” beim Berliner Brandstifter Aged Gin:
2022: Haselnuss
2021: Lindenblüte
2020: Rosenblüte
2019: Brombeere
2018: schwarze Johannisbeere
Es lohnt sich also auf jeden Fall, die jeweilige Jahres-Edition zeitnah zu probieren, um bei Bedarf direkt Vorrat anlegen zu können! Mit etwas Recherche findet man teilweise auch noch einige der Vorgänger-Editionen im Handel.
Fazit
Ich konnte ja lange nichts mit fassgereiften Gins anfangen. Mittlerweile habe ich aber einige probiert, die mich überzeugen. Hierzu zählt auch der Berlin Aged Gin – die Version 2022 mit Haselnuss ist wieder eine sehr gelungene Komposition!
Vielen Dank an Berliner Brandstifter für das Produkt, das mir unentgeltlich und ohne jegliche Auflagen zur Verfügung gestellt wurde. Der Testbericht gibt meine persönliche, unbeeinflusste Meinung wieder.
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