Bereits 2019 habe ich mich verstärkt mit Winter– und Weihnachts-Gins beschäftigt. Da habe ich den Bratapfel Gin aus der Berlin Distillery zum ersten Mal verkostet. Heute bekommt mein Bericht aus 2019 ein kleines Update, indem ich die erste Ausgabe mit dem neuen Batch 2020 vergleiche.
Hintergrund und Geschichte
Die Berlin Distillery ist noch relativ neu am Start. Die Informationen auf der Homepage klingen gut: hochwertige, manufakturell produzierte Destillate; Nachhaltigkeit, Transparenz und Identität; Rohstoffe und Botanicals aus der Region; nachhaltiger, fairer Anbau. Und dass all das nicht nur Marketing-Schlagworte sind, kann man sich vor Ort in der Brennerei in Zehlendorf selbst anschauen oder bei einem Brennkurs ausprobieren. Für meinen nächsten Berlin-Besuch plane ich das auf jeden Fall ein!
Der Start erfolgte gleich mit drei verschiedenen Gins. 2020 gab es noch eine Edition mit Spargel sowie den neuen Urban Garden Gin. Im heutigen Testbericht widme ich mich der Special Edition, dem Bratapfel Gin.
Er enthält 17 Botanicals, darunter Wacholder, Mandeln, den namensgebenden Bratapfel, Zimt, Vanille und Rosinen. Klingt ein bisschen nach Kuchen, oder?
Nosing, Tasting und Gin Tonic 2019
In der Nase macht der Gin einen fruchtigen Eindruck. Pur schmeckt er eher würzig und mit einer gewissen zimtigen Schärfe. Ich hatte hier noch ein bisschen mehr Bratapfel erwartet. In einer Blindverkostung wäre ich auf diese besondere Zutat wohl nicht gekommen.
Ein Gin Tonic mit dem milden Goldberg Tonic Water gefällt mir gut, ich habe die Mischung noch mit einem Schnitz Mandarine verfeinert, Apfel hatte ich gerade nicht zur Hand. Noch besser schmeck mir die die Variante mit dem Fever Tree Clementine & Cinnamon und einer Zimtstange. Das ist dann so richtig schön weihnachtlich. Meinen Favorit habe ich allerdings mit dem Fever Tree Mediterranean Tonic gefunden!
Vergleich Bratapfel Gin 2019 und 2020
In meiner Flasche aus dem Jahr 2019 war noch ein kleiner Rest enthalten, so dass ich einen direkten Vergleich mit der Ausgabe aus 2020 durchführen konnte. Bereits in der Nase empfinde ich die 2020er Edition als intensiver. Und bei der Parallelverkostung pur wird der Unterschied noch deutlicher. Der Bratapfel Gin 2020 schmeckt wirklich viel klarer und deutlicher nach Apfel.
Fazit
2019 hatte ich hatte etwas mehr Bratapfel erwartet, aber auch so hat mir der Gin mit dem passenden Tonic und Garnish gut geschmeckt. Und er passt schön zu Weihnachten beziehungsweise zur Winterzeit allgemein.
Bei der 2020er Edition wurde der Apfelgeschmack deutlich verstärkt und mein kleiner Kritikpunkt fällt somit nun komplett weg.
Varianten
Es gibt inzwischen eine breite Auswahl aus der Berlin Distillery. Neben dem Bratapfel Gin gibt es den Sundown Gin mit Sanddorn, Orange, Wacholder, Kardamom und 8 weiteren Botanicals. Dann den BBQ Dry Gin mit 13 Botanicals, darunter natürlich Wacholder sowie Rosa Pfeffer. Außerdem den Berliner Nacht Gin, mit Zitrone, Thai-Basilikum, Zitronengras sowie Kaffir-Limettenblättern. Für Spargel-Fans gibt es dann noch die Edition Beelitzer Spargel und ganz neu auf dem Markt sind der Urban Garden Gin und der Reserve Gin.
Außerdem wird es 2021 einen Berlin Distillery Gin Club geben, bei dem die Mitglieder spezielle Sondereditionen im Abonnement erhalten. Darauf bin ich sehr gespannt!
Vielen Dank an Berlin Distillery für den Gin, der mir unentgeltlich und ohne jegliche Auflagen zur Verfügung gestellt wurde. Der Testbericht gibt meine persönliche, unbeeinflusste Meinung wieder.
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