Es war in letzter Zeit ziemlich ruhig hier auf dem Blog. Ich gelobe Besserung! Und daher gibt es heute direkt mal einen Testbericht hoch vier! Denn ich habe die vier Sorten des polnischen Breslauer Gin probiert: Classic, Lemongrass, Curaçao und Smokey.
Hintergrund und Geschichte
Der Gin wird in einer Destillerie nahe Wrocław (Breslau) hergestellt. 2019 begann die Entwicklung der Rezepturen. Während viele Hersteller auf eine traditionelle, bewährte und oft ähnliche Auswahl an Botanicals setzen (wobei es heute ja wirklich viele exotische Zutaten im Gin gibt), liegt den Sorten des Breslauer Gin ein anderer Ansatz zugrunde. Die Gins sollen sich sofort beim ersten Riechen von anderen unterscheiden lassen. Ich bin gespannt!
Der verwendete Wacholder kommt aus dem Białowieża-Wald, einem der letzten Urwälder Europas. Auch ansonsten wird bei der Auswahl der Botanicals so weit möglich Wert auf lokale Zutaten und besondere Qualität gelegt. Die detailreichen und schön gestalteten Etiketten bringen den hochwertigen Ansatz auch optisch sehr gelungen zum Ausdruck.
Da ich nur jeweils ein Sample von den verschiedenen Sorten vorliegen hatte, lag mein Fokus bei dieser Verkostung auf dem Eindruck pur und mit Indian Tonic Water.
Breslauer Gin Classic
Der Classic Gin ist gar nicht so klassisch. Im Nosing wirkt er eher fruchtig und “obstig”. Pur schmeckt er angenehm mild, mit einer leichten Süße. Er enthält keinen Zucker, die Süße kommt von Karamellmalz. Aber gleichzeitig ist da aber auch eine dezent würzige Note, wie von Pfeffer. Fever Tree Indian erweist sich, wie so oft, als gute Wahl für einen Gin Tonic.
Breslauer Gin Lemongrass
Diese Variante wartet mit Zitronengras, Bergamotte und grünem Tee auf. Ich persönlich mag Zitronengras zwar als Duftnote, geschmacklich allerdings nicht so sehr. Dementsprechend gefällt mir der Gin mit seinen speziellen Zitrusaromen im Nosing zwar gut. Pur trifft er meinen Geschmack dann allerdings nicht ganz. Dafür macht er sich im Gin Tonic dann wieder ganz hervorragend und bringt hier wirklich ungewöhnliche Noten zum Vorschein.
Breslauer Gin Curaçao
Die nächste Variante setzt auf Noten von Bitterorange. Frische Tabakblätter sind eine weitere ungewöhnliche Zutat. Beides ergibt im Nosing einen sehr feinen Duft nach Frucht und Würze. Pur schmeckt der Gin extrem weich und mild. Auch im Gin Tonic setzt sich dieser Eindruck fort.
Breslauer Gin Smokey
Der Smokey Gin setzt auf die Kombination aus Wacholder mit Aromen von Holzrauch, getorftem Malz und Torf. Da ich keinen Whiskey mag, bin ich hier etwas skeptisch. Im Nosing ist die rauchige Note schon zu erahnen. Aber pur schlägt sie dann richtig durch. Wie befürchtet, ist diese Variante somit nicht mein Fall. Obwohl sie geschmacklich wirklich sehr interessant ist, ist das Rauchige einfach nicht mein Geschmack. Für den Gin Tonic greife ich hier zum eher milden Gemellii Indian Tonic. Tatsächlich mildert dieses Tonic Water die rauchige Note so ab, dass mir der Drink nun doch noch recht gut gefällt.
Fazit
Wenn ich einen Favoriten wählen muss, ist es der Breslauer Gin Curaçao. Aber jede der vier Varianten ist spannend und ausgefallen. Ein wirklich interessantes Sortiment – hoffentlich bald auch auf dem deutschen Markt erhältlich!
Vielen Dank an Breslauer Gin für das Produkt, das mir unentgeltlich und ohne jegliche Auflagen zur Verfügung gestellt wurde. Der Testbericht gibt meine persönliche, unbeeinflusste Meinung wieder.
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